Gemeindereport
Auf an Ratscha mit Franzi und Sarah in St. Andrä
Franzi und Sarah Gönitzer aus St. Andrä sprechen über das Leben in ihrer Heimatgemeinde.
ST. ANDRÄ. Heimat ist mehr als ein Ort: In St. Andrä zeigt sich das im Miteinander, in der Natur, in gelebter Tradition und in der Art, wie man sich begegnet. „Am Land sind die Leute einfach freundlicher. Da kommt man leichter ins Reden“, sagt Franz Gönitzer (73), der in seinem langen Berufsleben in der Landwirtschaft und am Bau tätig war. Seine Enkelin Sarah Gönitzer (17), besucht derzeit eine Medienschule in Villach. „Für mich ist St. Andrä immer ein Stück Zuhause, auch wenn ich die Woche über in der Schule bin", so Sarah.
Geflügelfest ist Tradition
„Typisch St. Andrä ist für mich ganz klar das Gackern“, so Sarah. Seit fast einem Vierteljahrhundert ist das Gackern ein fester Bestandteil der Gemeinde und weit über die Grenzen hinaus bekannt. „Das ist für uns wie in Villach der Villacher Kirchtag“, ergänzt Franz. „Da spielen Kapellen und Musikgruppen auf, und die verschiedenen Gerichte rund ums Hendl sind natürlich ein Highlight.“ Für Sarah steht vor allem das Zusammensein im Vordergrund: „Ich gehe da nicht nur wegen der Musik hin. Es ist einfach die Stimmung. Man trifft Leute, ratscht, isst was Gutes.“ Doch St. Andrä hat mehr zu bieten. Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe prägen das Ortsbild, und in den letzten Jahren hat sich auch viel getan: „Es ist einiges gebaut worden, nicht nur im Industriegebiet, sondern auch für Familien“, so Sarah.
Vereinsleben
Franz Gönitzer blickt auf viele Jahre Engagement zurück: „Früher war ich bei der Landjugend und der Feuerwehr, jetzt unterstütze ich den Kameradschaftsbund.“ Sarah selbst ist derzeit in keinem Verein aktiv, vor allem wegen der Schule in Villach. „Aber ich find’s schade. Die Landjugend wär sicher cool, aber zeitlich geht’s sich einfach nicht aus.“
Lieblingsplatzerl
Wenn’s ums Herzplatzl geht, sind die beiden sich schnell einig, aber auf unterschiedliche Weise. Franz beschreibt stolz sein Zuhause: „2100 Quadratmeter Grund, rund 50 große Bäume, 200 Sträucher, 10 Hochbeete, ein Glashaus - das ist für mich mein Paradies. Da hab ich genug zu tun.“ Sarah hingegen zieht es zum Mettersdorfer See: „Da kannst du schwimmen, radeln, laufen, Volleyball spielen. Es gibt so viele Möglichkeiten und es ist gut erreichbar von daheim.“
Zeitgeschichte
Auch große Themen wie der Staatsvertrag oder der EU-Beitritt werden in der Familie Gönitzer besprochen. Franz erinnert sich noch an die Bilder im Fernsehen: „Wie der da oben auf’m Balkon gestanden ist, das vergisst man nicht.“ Für Sarah bleibt auch das ikonische Bild in Erinnerung, obwohl sie es nur aus dem Unterricht kennt: „Das hat sich richtig eingeprägt.“
Beim Thema EU-Beitritt blicken die beiden unterschiedlich zurück. Franz war damals skeptisch: „Ich hab gedacht, das geht schief bei so vielen unterschiedlichen Ländern.“ Heute sieht er die Dinge differenzierter. Sarah kennt die Vorteile von Anfang an: „Reisen ohne Pass, der Euro, all das ist für mich selbstverständlich, aber eben auch ein Privileg.“
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.