Pölling
Das Martini-Gansl hat Saison
Jedes Jahr tummeln sich bis November zahlreiche Gänse am Hof von Familie Taferner in Pölling.
PÖLLING. Im November darf das traditionelle Martini-Gansl nicht fehlen: Obwohl die Gastronomiebetriebe aufgrund des Lockdowns in den nächsten vier Wochen geschlossen bleiben und nur ein Take-Away- oder Lieferservice möglich sind, stand die Gänsezucht im Lavanttal in den letzten Monaten nicht still.
So auch im Betrieb von Herta und Hans Taferner in Pölling, wo von Mai bis November jährlich hunderte Gänse auf den Weiden flattern und danach im ganzen Land um den Martinstag auf dem Teller landen.
Gänsezucht im Fokus
Seit 2007 zählt die Aufzucht von Gänsen zum fixen Standbein des Familienbetriebs in Pölling. "Vor 13 Jahren haben wir mit dieser Zucht begonnen und seit 2009 schlachten wir die Tiere auch direkt bei uns am Hof", erzählt Hans Taferner. Insgesamt vier landwirtschaftliche Betriebe im Lavanttal forcieren die Gänsezucht in einem größeren Rahmen.
Daunen werden verarbeitet
In Pölling werden im Mai jedes Jahr mehrere hundert Gänse eingestellt, die sich während des Sommers auf einigen Hektar Weidefläche vergnügen. Über den Winter gilt die Aufmerksamkeit im Stall den Schafen und ab März dominieren die Frühlingsenten für den Muttertag, die anschließend die Weidegänse bis zum Martinsfest im November ablösen.
Die Verarbeitung der Daunen erfolgt das ganze Jahr über, durch die Weidehaltung zeichnet sie eine hochwertige Qualität aus: "Sie unterscheiden sich zu Daunen von Gänsen aus Masthaltung."
Große Beliebtheit
Auf Bestellung werden die Tiere im Herbst jeweils frisch geschlachtet, wie die beiden Landwirte erzählen: "Unsere Gänse werden in Kärnten, aber auch ganz Österreich serviert. Die Gastronomie macht rund 90 Prozent der Abnehmer aus, der Rest gilt dem Ab-Hof-Verkauf." Mit dem bisherigen Verkauf geben sich die beiden zufrieden, da sich das Martini-Gansl trotz gegebener Umstände großer Beliebtheit erfreut. "Bis jetzt lief die Abnahme hervorragend, wir konnten schon einige Gansl liefern", freuen sich Herta und Hans Taferner.
Tipps für die Küche
Bei Familie Taferner kommt ein Gansl auch vermehrt auf den Mittagstisch. Da die Tiere mit Kräutern gefüttert werden, ist ein intensiver Eigengeschmack vorhanden. "Je konventioneller die Zubereitung in der Küche ist, umso besser kommt der Geschmack des Fleischs zur Geltung", betont Herta Taferner. Als Beilage serviert sie meist Serviettenknödel, Rotkraut und Maroni. Die Bäuerin fügt hinzu: "Nachdem das Gansl schon einige Zeit im Ofen war, bestreiche ich die Brust zum Schluss mit Honig für eine knusprige Bräune."
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