Bergrettung St. Andrä
Die Lavanttaler Bergretter sind gut aufgestellt
Die Bergrettung St. Andrä blickt auf der vergangene Einsatzjahr zurück und erklärt, wie man Bergretter wird.
LAVANTTAL. Wann immer sich eine Wanderer auf den Lavanttaler Bergen verläuft oder sich ein Forstarbeiter verletzt, sind die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergrettung St. Andrä zur Stelle. „Im Vorjahr wurden wir zu 26 Einsätzen alarmiert“, berichtet der interimsmäßige Ortsstellenleiter Christian Zarfl, der seit sieben Jahren Mitglied der Bergrettung ist. Unglücklicherweise waren im Vorjahr auch zwei Totbergungen dabei, einmal ein abgestürzter Paragleiter, einmal ein älterer Herr auf der Goldhaube, der nicht mehr reanimiert werden konnte. „Die restlichen Einsätze waren hauptsächlich Forstunfälle und Sucheinsätze“, so Zarfl, der sich über einen hohen Mitgliederstand von 37 Personen bei der Bergrettung St. Andrä freut. Auch der Nachwuchs ist gesichert, denn zehn der Mitglieder befinden sich in Ausbildung, zwei weitere absolvieren gerade ihr Probejahr. „Vorwiegend funktioniert das Anwerben neuer Mitglieder über Mund-zu-Mund-Propaganda“, so Zarfl.
Ortskenntnis ist wichtig
Die Bergrettung St. Andrä verfügt über Mitglieder aus den verschiedensten Lavanttaler Gemeinden, lediglich der Bereich südlich von St. Andrä ist noch unterrepräsentiert: „Es wäre gut, wenn wir Mitglieder aus dem unteren Lavanttal bekommen würden, denn Ortskenntnis von Einheimischen ist im Einsatzfall immer von Vorteil“, so Zarfl.
Umfangreiche Ausbildung
Wer Bergretter werden will, muss mindestens 18 Jahre alt sein, über eine gewisse Fitness und Alpinerfahrung verfügen. Nach einem Probejahr beginnt die fünf- bis sechsjährige Ausbildung; jedes Jahr wird ein einwöchiger Kurs in Disziplinen wie Klettern, Bergetechnik, Eisklettern und Gletschereinsatz absolviert. Der Kurs ist für die Bergretter kostenlos, der Wert liegt aber bei rund 1.500 Euro. Finanziert wird die Ausbildung vom Land Kärnten. Am Ende jedes Kurses steht ein Prüfung an, jedoch können auch Bergretter in Ausbildung bereits an Einsätzen teilnehmen. „Der Einsatzleiter vergibt die Aufgaben dann je nach den Fähigkeiten der Einsatzkräfte“, so Zarfl.
Schnell im Einsatz
Alarmiert wird die Bergrettung zugleich mit anderen Einsatzkräften über die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ), zwischen fünf und zehn Bergretter sind bei jedem Einsatz mit dabei. „Mittlerweile haben wir den Einsatzablauf und unser Zusammenspiel so organisiert, dass wir innerhalb von 30 Minuten an der Unfallstelle sein können“, berichtet der Ortsstellenleiter. Einmal im Monat treffen sich die Bergretter zu einer Übung im freien Gelände. Um in puncto Patientekontakt geübt zu bleiben, unterstützt die Bergrettung St. Andrä auch die Skirettung auf der Koralpe und am Klippitztörl auf freiwilliger Basis.
Neuwahlen im März
Im März dieses Jahres stehen bei der Bergrettung St. Andrä Neuwahlen an. Ortsstellenleiter Christian Zarfl, der das Amt als Stellvertreter 2021 von seinem Vorgänger Christian Koglek übernommen hat, wird sich allerdings nicht mehr für das Amt des Leiters aufstellen lassen: "Ich bin beruflich schon sehr eingespannt und die Funktion des Ortsstellenleiters ist sehr arbeitsreiche und verantwortungsvoll. Daher möchte ich dieses Amt in andere Hände geben."
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