Helene und Heinrich Andree aus Wolfsberg

Zwei Apotheken, ein Haushalt

Vor 50 Jahren lernten sich Helene und Heinrich Andree beim Pharmazie-Studium in Graz kennen und lieben.

WOLFSBERG. Die beiden Wahl-Lavanttaler Helene (68) und Heinrich (69) Andree sind in unseren Breitengraden längst keine Unbekannten mehr: Seit 1993 betreibt Heinrich Andree die Apotheke Zur Mariahilf in der Wolfsberger Innenstadt, seine Gattin eröffnete im Jahr 1998 die Apotheke Paracelsus in Frantschach-St. Gertraud. „Von Anfang an verbindet uns die Liebe zum Beruf, die nach wie vor ungebrochen ist. Bevor uns der Zufall ins Lavanttal verschlagen hat, waren wir bei einer Grazer Apotheke angestellt“, blicken die beiden zurück.

Zwei Apotheken

Im Jahr 1970 haben Helene und Heinrich Andree mit ihrem Pharmazie-Studium in Graz begonnen, wo sich die gebürtige Knittelfelderin und der Grazer ineinander verliebt haben. Das Leben der beiden dreht sich seitdem um Arzneimittel und Co. Heinrich Andree erzählt: „Wir leben seit knapp 30 Jahren in der Wiener Straße, im ersten Stock oberhalb der Apotheke Zur Mariahilf, die ich damals übernommen habe.“ Anfangs war seine Frau Helene ebenso dort tätig, bis sie später ihre eigene Apotheke in der Nachbargemeinde gegründet hat.

Hinter der Tara zu Hause

„Zuvor befand sich dort eine alte Schmiede, wir haben alles komplett umgebaut“, erinnert sich Helene Andree an die Anfänge der heutigen Apotheke Paracelsus in Frantschach-St. Gertraud. Sie und ihr Ehemann erleben dort den Corona-Alltag hautnah mit: „Wir sind im Test-Container vor Ort und führen Abstriche durch.“ Aber auch hinter der Tara sind die zwei Apotheker, wenn nötig an beiden Standorten, vertreten und unterstützen ihr Team. In Frantschach-St. Gertraud sind fünf Angestellte tätig, in Wolfsberg bedienen 14 Mitarbeiter die Kunden. „Natürlich entwickelt sich da eine familiäre Atmosphäre“, sind sich Helene und Heinrich Andree einig, durch ihre Hobbys wie Golf – früher auch Tennis – sind sie im Wolfsberger Vereinsleben verwurzelt. Außerdem sind sie Teil der Soroptimistinnen bzw. des Kiwanis Clubs.

Berufung setzt sich fort

Auf die Frage, wie lange Helene und Heinrich Andree ihre zwei Apotheken noch betreiben wollen, gibt es eine klare Antwort: „Unsere Tochter wird ihr Pharmazie-Studium bald abschließen, bis dahin erledigen wir die Bankgeschäfte sowie Vorbereitungsarbeiten für die Buchhaltung noch selbst.“ Überdies sind gleich beide Töchter des Apotheker-Ehepaars der Leidenschaft zum Beruf der Pharamzeutin verfallen. „Unsere Kinder haben den Alltag in der Apotheke schon früh miterlebt und sich für dieselbe Ausbildung entschieden“, fügt Helene Andree hinzu.

Ein halbes Jahrhundert

In dieser Branche hat sich durch die Digitalisierung auch einiges verändert: „Wir sind in der Kundenerfassung sowie im Ein- und Verkauf besser aufgestellt, Fälschungssicherheit bei Medikamenten oder die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) haben für uns so manche Vorteile.“ Jedoch brachten die laufenden Neuerungen auch neue Herausforderungen mit, der Kundenkontakt hat sich durch technische Hilfsmittel bei der Tara stark verändert. „Man muss sich auf den Kunden und Bildschirm zugleich konzentrieren.“