Lavanttal
Corona-Virus gefährdet Existenz von Vereinen
Corona-Pandemie bringt auch viele Fußballvereine an ihre finanziellen und sportlichen Grenzen.
LAVANTTAL (tef). Vor einigen Wochen brachte Erwin Svensek, Obmann des Fußballclubs (FC) St. Michael, die dramatische Situation von nicht wenigen Fußballvereinen auf den Punkt und richtete einen eindringlichen Appell an den Präsidenten des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB) Leo Windtner: "Beweisen Sie Verantwortung für den Breitensport oder treten Sie mit Anstand zurück."
Schwierige Situation
Nicht ganz so hart, aber ähnlich, formulieren es die Vertreter der beiden anderen in der Unterliga Ost vertretenen Lavanttaler Vereine. Mit der Einstellung des Trainings- und Spielbetriebes nach dem letzten Spiel im Herbst des Vorjahres brechen auch beim Sportclub (SC) St. Stefan sämtliche Einnahmen weg.
Harte Zeiten
"Während wir das Jahr 2020 noch halbwegs glimpflich überstanden haben, hat sich die Situation mittlerweile leider zugespitzt. Keine Spiele bedeuten für uns keine Eintrittserlöse, kein Kantinenbetrieb und verständlicherweise sind auch die Sponsoren unter diesen Umständen zurückhaltender", zieht der Sektionsleiter des SC St. Stefan Bernd Moll eine nüchterne Bilanz. Die Vereine stecken in der Zwickmühle. Einerseits müssen sie den Ausfall der Einnahmen verkraften und andererseits müssen sie weiterhin die laufenden Betriebs- und Erhaltungskosten der Stadien und Sportanlagen bezahlen. Kommt noch dazu, dass die Vereine auch für die Finanzierung des Betriebes wichtige Veranstaltungen bis auf Weiteres nicht organisieren können.
Budget auf die Probe gestellt
Beim FC St. Michael fielen heuer beispielsweise das Nachwuchshallenfußball-Turnier und die Sportnacht in der Festhalle der Corona-Pandemie zum Opfer. Der SC St. Stefan musste ebenfalls auf das Hallenturnier für den Nachwuchs verzichten. Diese Veranstaltungen wären wichtige Bestandteile der Vereins-Budgets gewesen.
Brauchen Perspektiven
"Außerdem gibt es derzeit keine Planungsperspektiven, wie es mit der Meisterschaft weitergehen soll. Deshalb können wir aktuell auch keine Abos für die Frühjahrsmeisterschaft auflegen", sagt Erwin Svensek und befürchtet, dass "von den Verantwortlichen auf den Breitensport vergessen wird und sich eine wichtige soziale Säule in großer Gefahr befindet". Beim Sportklub (SK) St. Andrä ist die finanzielle Situation hingegen etwas entspannter. Nachdenklich stimmt das Trainerteam um Raphael und Gundolf Stocker aber der derzeitige Stand in der Meisterschaftstabelle.
Sorge um Performance
Mit Platz zwei nach den bisherigen Spielen hat die junge Mannschaft noch alle Chancen auf den Aufstieg in die Kärntner Liga. Dass aber im Frühjahr noch gespielt werden kann, glauben auch viele andere Trainer und Funktionäre nicht. Damit wäre der Traum vom Aufstieg beim SK St. Andrä wohl ausgeträumt.
Der "worst case"
Noch schlimmer könnte es für den FC St. Michael kommen. Als derzeit Vorletzter in der Tabelle müsste das Team von Trainer Helmut Kirisits in die erste Klasse absteigen. Die Unsicherheit, wie es weitergehen soll, ist das größte Problem für die Vereine.
Umso wichtiger wäre, dass der ÖFB sobald wie möglich klarstellt, worauf sich die Clubs einstellen sollen.
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