Rammstein-Konzert
Ermittlungen wegen Attacken & sexueller Belästigung
Laut Informationen der BezirksZeitung gab es im Rahmen des Rammstein-Konzerts sowie der Demo gegen die Veranstaltung insgesamt zwölf Anzeigen, die meisten davon wegen Körperverletzung und sexueller Belästigung. Und: Die Polizei ermittelt nach Attacken auf "ORF"-Journalisten.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Wie bereits berichtet, wurde während der Berichterstattung im Rahmen der Rammstein-Konzerte ein "ORF"-Team von Fans der deutschen Band körperlich attackiert. Aufnahmen zeigen, wie ein Mann zum Kulturreporter Dietmar Petschl sagt: "Ihr seid’s lauter Juden. Gfrasta seid ihr. Der Scheiß ORF". Danach wurde er geschubst. Auch eine Kamerafrau wurde körperlich attackiert. Die BezirksZeitung berichtete:
Stunden später gibt es die erste Polizei-Bilanz des Einsatzes vor, während und nach dem Konzert im Ernst Happel-Stadion. Wie der BezirksZeitung bestätigt wurde, prüft jetzt das Kriminaldienstreferat des Stadtpolizeikommandos Brigittenau die zwei Vorfälle mit den "ORF"-Journalisten. "Eine Kamerafrau eines Mediums wurde durch eine Frau am Körper verletzt. Die Tatverdächtige soll auch die Kamera der Kamerafrau beschädigt haben", so Polizeisprecherin Barbara Gass. Beim Vorfall mit "ORF"-Kulturjournalist Petschl prüft die Polizei den Verdacht der versuchten Körperverletzung, so Gass.
Körperverletzungen und sexuelle Belästigung
Im Vorfeld des Konzerts wurde ein Mann vor dem Stadion wegen des Verbotsgesetzes angezeigt. Der Mann soll ein nationalsozialistisches Abzeichen am Mantelkragen getragen haben.
Außerdem wurde im Rahmen des Protests (siehe unten) ein Plakat gezeigt, worauf "eine Aufforderung zu mit Strafe bedrohten Handlungen stand - dieser Sachverhalt wurde ebenfalls zur strafrechtlichen Beurteilung an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet", sagt die Polizeisprecherin.
Insgesamt gab es zwölf Anzeigen. Die meisten davon - fünf an der Zahl - wegen des Verdachts der Körperverletzung sowie zwei wegen möglicher sexueller Belästigungen. Der Rest sind Anzeigen nach dem Verbotsgesetz und Suchtmittelgesetz, eine Ordnungsstörung, eine Sachbeschädigung sowie aggressives Verhalten. Während der Demo ist es vermehrt zu Provokationen von beiden Seiten gekommen, jedoch kam es zu keinem Zeitpunkt zu einer Eskalation.
Opfer können sich an Polizei wenden
Am Mittwochabend war die Polizei im Rahmen des Konzerts sowie der Demo mit 170 Beamtinnen und Beamten im Einsatz. "Die Polizei nimmt alle beim oder am Rande vom Konzert vorgefallen Straftaten ernst. Mögliche Opfer von strafbaren Handlungen können sich jederzeit an die Polizei wenden", erklärt Gass.
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