Weitere Standorte geplant
Leopoldstadt bei Radfahren bei Rot ganz vorne
Bei immer mehr Kreuzungen gilt mit dem Rad "Weiterfahren trotz Rot". In der Leopoldstadt gibt es bereits viele Standorte – weitere sollen folgen.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Man sieht sie immer häufiger: Radfahrerinnen und Radfahrer, die bei roten Ampeln weiterfahren. Und das dürfen sie auch. Möglich macht das eine Novelle der Straßenverkehrsordnung sowie ein Zusatzschild mit einem kleinen grünen Pfeil.
Er signalisiert: Biegst du ab bzw. fährst du gerade weiter? Dann darfst du weiterstrampeln, statt auf grünes Licht zu warten. Dabei gilt: Kurz halten und sich vergewissern, dass die Bahn auch frei ist.
Das kleine Pfeilchen ist in Wien populär. 330 solcher Abbiegemöglichkeiten sind bereits geschaffen worden oder zumindest bewilligt. Alleine seit Mai waren es 170. Auch im 2. Bezirk prägen sie das Straßenbild: Etwa bei der Kreuzung Heinestraße/ Kleine Stadtgutgasse oder der Hollandstraße/Kleine Sperlgasse ist rechts Abbiegen bei Rot erlaubt. Hingegen kann man bei den Kreuzungen Praterstern/Nordbahnstraße oder Oberen Donaustraße/Floßgasse geradeaus weiter in die Pedale treten.
Weitere Kreuzungen folgen
Auf drei Wegen kommt es zum "Grünpfeil": Einerseits wird die MA 46 – Verkehrsorganisation – von selbst aus tätig. Andererseits können Bürgerinnen und Bürger oder auch der Bezirk Ideen einreichen, die dann vom Magistrat auf Machbarkeit geprüft werden. Bereits 19 Pfeile wurden in der Leopoldstadt bewilligt. Damit liegt man im Wien-Vergleich auf Platz 4. Lediglich die wesentlich größeren Bezirken Favoriten, Donaustadt und Floridsdorf haben bisher noch mehr Standorte als der Zweite.
Dass die Leopoldstadt beim Umsetzen der Maßnahme eine Musterschülerin ist, liegt auch an der Kommunalpolitik. "In den letzten knapp drei Jahren ist viel passiert in Sachen radfreundlicher Verkehr", berichtet Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ). Weiterfahren bei Rot sei ein wichtiger Schritt, um die Leopoldstadt noch radfreundlicher zu machen.
Für den Bezirksvorsteher liegen die Vorteile vom "Grünpfeil" auf der Hand: "Teilweise ist es einfach unnötig bei der Ampel zu warten, wenn die Kreuzung frei ist und ich niemanden behindere." So würden die "Grünpfeile" das Radfahren in der Stadt erleichtern und zugleich auch dem Verkehrsfluss im Ganzen guttun.
In der Leopoldstadt wird die Maßnahme deshalb auch weiter verfolgt und ausgebaut. "In den kommenden Jahren wird es viel, viel mehr 'Grünpfeile' geben", lässt Nikolai wissen. Hierfür ist man auch bereits mit der MA 46 im Bezirk unterwegs, um möglich neue Standorte zu besichtigen.
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