25 Opfer
Pädagoge soll Kinder auch in Wiener Schule missbraucht haben
Die ersten Anzeigen gab es 2019, einige Fälle sind jedoch bereits 15 Jahre alt. Ein bereits verstorbener Lehrer soll mindestens 25 Kinder sexuell missbraucht sowie Kinderpornos gedreht haben.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Im Frühjahr wurde der Fall öffentlich bekannt: Ein Pädagoge soll vor 15 Jahren mindestens 25 Schüler im Alter von elf bis 14 Jahren sexuell missbraucht haben. Der Missbrauchsverdacht rund um den Pädagogen, der beim Lehrpersonal und den Kindern beliebt war, wurde zum ersten Mal 2019 angezeigt. Wenige Tage vor der geplanten Einvernahme beging der Mann Suizid, weshalb die Staatsanwaltschaft Wien die Ermittlungen eingestellt hat. Die BezirksZeitung berichtete – siehe mehr unten.
Der Pädagoge dürfte Schüler mit sich nach Hause genommen haben, wo er ihnen teils K.o.-Tropfen verabreicht haben soll. Und jetzt gibt es neue Details zur Causa, die einer der größten Fälle sexuellen Missbrauchs seit Jahren in Wien ist. Wie "Standard.at" berichtet, dementieren die neuen Informationen die Behauptung der Bildungsdirektion, nach der es zu den Übergriffen nur außerhalb der Schule gekommen sei.
Zeugenaussagen dementieren Bildungsdirektion
Mehrere Aufnahmen, die eines der Kinder zeigt, sollen bei einer Schulsportwoche aufgenommen worden sein, also im schulischen Rahmen. Auch ein Zeuge berichtet, dass es zu Tathandlungen in einem Schulturnsaal gekommen sein soll. Bei einer Hausdurchsuchung hat die Polizei Aufnahmen auf einem Mobiltelefon, zwei Notebooks und vier externen Festplatten sichergestellt. Eine von den Festplatten hatte einen Speicherplatz von 1.000 Gigabyte. Ebenfalls wurde bekannt, dass der mittlerweile verstorbene Pädagoge seit 1996 Pädagoge war und lange in Wiener Sportvereinen sowie in einem Feriencamp tätig war.
Die Wiener Bildungsdirektion äußerte sich zum Medienbericht und sagte, dass der Kommission "diese Zeugenaussagen" nicht vorliegen. Diese Kommission wurde im Jahr 2020 von der Bildungsdirektion und der Kinder- und Jugendanwaltschaft (KJA) eingerichtet, um Versäumnisse des Falls zu erkennen. Für den kommenden November ist ein vorläufiger Endbericht geplant, heißt es in einem Statement. Noch bittet die Bildungsdirektion, dass sich Zeugen melden sollen.
Hier gibt es rund um die Uhr Hilfe
Wenn du selbst Hilfe benötigst oder jemanden kennst, der Suizidgedanken hat, wende dich bitte umgehend an diese Stellen:
- Telefonseelsorge
Tel.: 142, täglich 0–24 Uhr
www.telefonseelsorge.at - Kriseninterventionszentrum Wien
Tel.: 01/406 95 95, Montag bis Freitag 10 bis 17 Uhr - Sozialpsychiatrischer Notdienst
Tel.: 01/313 30, täglich 0–24 Uhr
www.psd-wien.at
www.kriseninterventionszentrum.at
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