150 Jahre Weltausstellung Wien
Rotunde im Prater erlebt eine Renaissance
Die Rotunde im Prater galt als das Herzstück der legendären Weltausstellung 1873 in Wien. Nachdem das Bauwerk 1937 ein Raub der Flammen wurde, erlebt diese heuer, 150 Jahre nach ihrer Errichtung, ein großes Comeback in neuem Gewand.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Die Weltausstellung von 1873 in Wien war die erste überhaupt, die im deutschsprachigen Raum stattfand. So wie jede Veranstaltung ein Wahrzeichen hatte (etwa der Eiffelturm bei der Weltausstellung 1889), gab es auch bei der Weltausstellung in Wien ein Herzstück: die Rotunde im Prater.
Schnell etablierte sich das vom britischen Architekten John Scott Russell konstruierte Bauwerk zu einer bedeutenden Kulturstätte der Habsburger-Hauptstadt. Mit einem Durchmesser von 108 war die Stahlkonstruktion zudem zu ihrer Zeit die mit Abstand größte Kuppel der Welt.
1937 komplett abgebrannt
Doch dann die Katastrophe: der monumentale Bau fiel am 17. September 1937 einem Großbrand zum Opfer. Das Feuer soll so stark gewesen sein, dass es die Rotunde bis auf die Grundmauern niederbrannte. In Vergessenheit geriet der einstige architektonische Stolz Wiens aber nie. So zeugen die Rotundenbrücke, die Rotundenallee, der Rotundenplatz oder die Haltestelle "Rotunde" der Liliputbahn noch heute vom legendären Prachtbau.
Heuer, 150 Jahre nach der legendären Weltausstellung, erlebt die Rotunde eine Art Wiederauferstehung. Dafür sorgt das Unternehmen Panorama Vienna, das in der Nähe des historischen Standorts, angrenzend zum Freudplatz in der Zufahrtsstraße 154, einen Stahlbeton-Rundbau errichtet: die Panorama Vienna.
Wiederauferstehung für heuer angesetzt
Die neue Version der Rotunde muss sich dabei vor seinem historischen Vorgänger überhaupt nicht verstecken. So wird das Bauwerk 33 Meter hoch und einen Außenumfang von rund 100 Metern aufweisen. Auch funktionstechnisch hat man das Bauwerk in das 21. Jahrhundert gehievt. So soll die Panorama für zukünftige Besucherinnen und Besucher gigantische Kunstformate in Form von analogen 360-Grad-Riesenrundbildern, die auf der Innenseite der Panorama-Rotunde abgebildet sein werden, bereithalten.
Rotunde in neuem Gewand
Aktuell befindet sich die Rotunde laut den Baubetreibern im Bauabschnitt 1, zuletzt wurde Ende Februar die massive Bodenplatte gegossen. Als nächstes steht der Bau der Dachkonstruktion an. Nach der Fertigstellung wird das Dach insgesamt weitere zwölf Wochen benötigen, um sich zur Gänze zu setzen.
Das Eröffnungsdatum der Panorama Vienna ist daher noch nicht bekannt, soll aber zeitnah passieren. Historische Anmutung wird das Bauwerk allerdings bei Fertigstellung keine aufweisen. Stattdessen soll im Sinne der Nachhaltigkeit mit Fassadenbegrünung und Photovoltaik gearbeitet werden, hieß es in einer Aussendung.
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