11. März 2014; Bürgerversammlung in der Leopoldstadt
Der Bezirksvorsteher des zweiten Wiener Gemeindebezirkes lud zur Bürgerversammlung in die BFI - FH in der Wohlmutstraße.
Thema waren der Praterstern das Stuwerviertel sowie der Prater. Doch auch andere Bereiche der Leopoldstadt kamen zur Sprache, aber der Hauptteil betraf Praterstern & Stuwerviertel.
Die Bürger äußerten ihren Unmut über die Zustände in den genannten Bereichen und Bezirksvorsteher, Stadtkommandant (Polizei 2/20), Sicherheitswachkommandant (Polizei 2/20), Drogenfahndung (Polizei Wien), sowie Sozialarbeiter von Wiener Drogenprävention & Caritas standen Rede und Antwort.
Der Haupttenor waren die „Zustände“ am Praterstern, die Osteuropäer dort sowie die Punks. Da seit Anfang des Jahres die Polizeipräsenz am „Stern“ massiv erhöht wurde, kommt es seither auch zu weniger Sicherheitsproblemen und das subjektive Sicherheitsgefühl der Leute, welche den Praterstern passieren müssen stieg dadurch enorm an.
Auch das die Bänke im Bereich des U1 Abganges gegen eine Pissoiranlage ausgewechselt wurden und somit das „Sandlereck“ entfernt wurde, wurde von den Anwesenden inklusive uns gut geheißen. Bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahme auch im Sommer die Wirkung erzielt, die sei jetzt hat.
Ein weit größeres Thema war jedoch das Stuwerviertel, welches unter Lärm, Abgase und Prostitution zu leiden hat.
Anrainer beschwerten sich über diese Zustände, auch wenn sich die Lage seit dem neuen Prostitutionsgesetz 2012 gebessert hat.
Nächtliche Streitereien, Autoverkehr und Anpöbeleien regten die Bewohner des Viertels auf, ebenso wie die neu entstandene Drogenszene in der Umgebung inklusive Max Winter Park & Venedigeraupark.
Man versprach die Lage nochmals zu sondieren und ggf. zu verbessern, Schritt für Schritt, besonders was die Drogenproblematik anbelangt.
Der Moderator Michael Schrenk interprädierte zum Ärgernis der Anwesenden das Eine oder Andere Mal die Aussagen der Redner und zog sich so den Unmut der Bürger zu. Manchmal wirkte er auch etwas herablassend, was auch nicht gut ankam, bis er schließlich gegen 22:00 Uhr die Versammlung etwas abrupt beendete, zu Erstaunen der des Veranstalters sowie des eigentlich Wort gewesenen Herrn Polizei Stadtkommandanten.
Nach der Versammlung, welche die FPÖ Bezirkspartei beantragte und von allen Fraktionen gebilligt wurde, rissen sich Journalisten um so manchen Redner aus dem Publikum aber auch um die Redner vom Veranstalterbult.
Ein Fernsehender aus der Leopoldstadt befragte besonders betroffne Bürger und machte u.a. mit uns eine Reportage (Reportageteil) für die zweite Staffel „Pratergeschichten“, die ab Juni gesendet werden soll.
Wir spazierten des Nächtens bis knapp vor Mitternacht durch das Stuwerviertel sowie die Venedigerau und schilderten unsere Erlebnisse sowie Erkenntnisse aus drei Jahren Recherche bzw. Redaktionszeit im Stuwerviertel.
Dabei wurden wir argwöhnisch von so manchen Personen im Stuwerviertel beäugt und standen so unter ständiger Beobachtung, was uns jedoch nicht wirklich aus der Ruhe brachte und wir unsere Arbeit fortsetzten.
Dabei vermasselten wir einem Dealer sowie mindestens zwei Prostituierten das Geschäft.
Vielleicht befürchteten das auch Andere schon im Vorfeld, den bald nach Anfang der Bürgerversammlung flogen vier Farbbeutel gegen die Scheiben des Saales der BFI - FH in der Wohlmutstraße.
Wobei diese wohl eher aus der linken Szene gestammt haben dürften, jene linke Szene, welche sich in der Mühlfeldgasse einquartierte und so seit geraumer Zeit dort ein Haus besetzt hält. Die Vorgehensweise ist typisch für diese Punk- & politisch linken Szene!
Jedenfalls war man offensichtlich froh als wir gegen Mitternacht das Feld räumten und wieder „Geschäfte“ aller Art im Stuwerviertel sowie in der Venedigerau gemacht werden konnten. Bald herrschte wieder rege nächtliche Betriebsamkeit zumindest bei den Nachtlokalen.
Im Venedigeraupark kam es im Dezember zu einer Messerstecherei, selbiges im Sommer am Messeparkplatz sowie am Praterstern und jetzt vor zwei Tagen wieder am Praterstern.
Es sind zwar weniger Obdachlose am „Stern“ unterwegs, dafür offenbar mehr gewaltbereite Jugendliche, die Alkohol & Drogen reichlich zusprechen, mit den entsprechenden Folgen, trotz Polizeipräsenz. Wobei wir bei der Versammlung auch darauf hinwiesen, dass in der Nacht kaum Polizei anwesend sei und sich so auch Straftaten vom Tag in die Nacht verlegten!
Der Stadtkommandant wollte diese Aussage zwar nicht gelten lassen, doch es entspricht leider den Tatsachen.
So bleibt eigentlich resümierend von der Bürgerversammlung anzumerken, dass sie eigentlich nichts brachte!?
Also wird man wohl weiterhin im Bezirksparlament über Stuwerviertel „Stern“ und Prater streiten um vielleicht irgendwann mal zu einem Ergebnis zu kommen.
Ob das dann im Sinne der Bürger ist, bleibt abzuwarten.
E. Weber
www.oesterreichmagazin.at
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