Venediger Au
Protest bei Spatenstich für neue Sport & Fun Halle Wien
Mit dem Spatenstich haben die Bauarbeiten für die neue Sport & Fun Halle in der Leopoldstadt begonnen. Mit dabei in der Venediger Au waren auch Projektgegnerinnen und -gegner mit einer Protestaktion.
WIEN/LEOPOLDSTADT. In der Venediger Au wurden am Montag, 11. Juli, die Bauarbeiten für die neue „Sport & Fun Halle Praterstern“ offiziell begonnen. Leopoldstädter Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ) und Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) setzten den Spatenstich in der Leopoldstadt.
Vor Ort waren auch Projektgegnerinnen und Projektgegner, die ihren Unmut mit einer Protestaktion zum Ausdruck brachten. Protest gab es auch von den Bezirksparteien Grüne und Links, welche die neue Sport & Fun Halle mit allen Mitteln verhindern wollen. Dass nicht alle mit dem Projekt zufrieden sind, zeigt darüber hinaus eine Petition die mehrere hundert Menschen unterzeichnet haben.
Baustart trotz Protesten
Bereits jetzt gibt es eine Jugendsportanlage in der Venediger Au, welche mit dem neuen Bauprojekt aufgewertet werden soll. „In der Leopoldstadt wird es auch in Zukunft eine Sport & Fun Halle geben, in zeitgemäßer klimafreundlicher Holzbauweise und in zentraler Lage am Praterstern bestens erreichbar", freut sich Bezirksvorsteher Nikolai.
Die neue Sportanlage nahe des Pratersterns soll im Herbst 2023 in Betrieb gehen. Der alte Standort in der Engerthstraße wird aktuell als Ankunftszentrum für Geflüchtete aus der Ukraine genutzt, muss aber dem Bau des neuen Fernbusterminals weichen. "Ich freue mich sehr, dass das Projekt binnen kurzer Zeit auf die Beine gestellt wurde und wir jetzt mit der Errichtung beginnen können“, so Bezirksvorsteher Nikolai.
Bei der neuen Sportanlage setzt die Stadt Wien auf "Klimazertifizierung, Dach- und Fassadenbegrünung sowie höchste Energiestandards." Nichtsdestotrotz kritisiert Bernhard Hayden von Link Leopoldstadt: "Ohne Not will die SPÖ Wien hier ein wichtiges Naherholungsgebiet im Herzen der Leopoldstadt zu betonieren." Dieser Meinung sind auch eine Reihe an Anrainerinnen und Anrainer, welche sich vorab bereits zu mehreren Protestaktionen vor Ort versammelten.
Kritik: Änderung der Flächenwidmung
Klar gegen den Bau der neuen Sport & Fun Halle in der Venediger Au spricht sich auch der stellvertretende Bezirksvorsteher Bernhard Seitz (Grüne). Dabei kritisiert er insbesondere, dass für die Errichtung die Flächenwidmung geändert wird. "Das ist klar illegal!", prangert der Bezirksvize an. Laut Projektteam und MA51 (Sportamt) entspreche die geplante Sport & Fun Halle aber dem Flächenwidmungsplan, der für den Neubau aber etwas ergänzt werde.
Dies treffe laut Seit aber nicht zu. Denn gelte das Projekt als „Bau vorübergehenden Bestands“. Laut Bauordnung handle es sich dabei um Gebäude, die sofort wieder abgebaut werden können und die einem vorübergehenden Zweck dienen. "Beides trifft für die neue Halle nicht zu, sie hat ein massives Betonfundament, eine dauerhafte Gebäudehülle und ist für eine langfristige Nutzung ausgelegt", so der Grünen-Politiker.
Trotz Kritik und Protesten ließen sich der 2. Bezirk und die Stadt Wien nicht vom Baustart in der Venediger Au abhalten. Gerade deshalb wollten die Projektgegnerinnen und Projektgegner beim Spatenstich ein Zeichen setzen. "Wir protestieren gemeinsam mit Anrainer:innen im Rahmen einer Kundgebung, damit nachher niemand sagen kann, er hätte nicht gewusst, dass er das Gesetz bricht“, so Bezirksvize Seitz.
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