Sport
Stadt Wien und TU machen Pläne zum Happel-Stadion öffentlich

- Sportstadtrat Peter Hacker (m.), TU-Professor Christian Kühn (l.) und Sandra Hofmann von der Wiener Sportstätten Betriebsgesellschaft (r.) bei der Übergabe der Ergebnisse der Substanzanalyse des Happel-Stadions.
- Foto: Votava/Stadt Wien
- hochgeladen von Marlene Graupner
Die Stadt Wien und die TU Wien machen die umfassende Dokumentation des denkmalgeschützten Ernst-Happel-Stadions öffentlich zugänglich. Die Bestandsanalyse schafft die Grundlage für nachhaltige Modernisierungen und innovative Projekte, wie etwa die Montage einer Photovoltaikanlage, die das Stadion energieautark machen soll.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Die Zukunft des denkmalgeschützten Ernst-Happel-Stadions ist gesichert: Eine umfassende Substanzanalyse bestätigt, dass die traditionsreiche Sportstätte zumindest bis Mitte der 2060er Jahre weiter genutzt werden kann. Die Ergebnisse dieser Analyse wurden nun von der Stadt Wien an die Technische Universität Wien (TU Wien) übergeben, wo sie künftig öffentlich zugänglich sind.
Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erklärte bei der Übergabe, dass die Substanzanalyse eine wichtige Grundlage für die Modernisierung des Stadions bilde. "Die Stadt Wien hat seit dem Vorjahr eine Reihe von Initiativen gesetzt, um das Happel-Stadion weiterzuentwickeln. Wir haben die Trainingsplätze erneuert, eine Erdwärmeanlage installiert und die Arbeiten an der Photovoltaikanlage sind in vollem Gang", so Hacker. "Mit der Übergabe an die Technische Universität stellen wir sicher, dass die Stadionpläne allen Interessierten zur Verfügung stehen und für weitere Planungen genutzt werden können," betont er.
Historische Pläne und Digitalzwilling
Die Dokumentation wurde in drei Schritten erstellt: Zunächst wurden historische Pläne und Dokumente aus über 110 Jahren Archivgeschichte gesichtet und kategorisiert – rund 3.700 Datensätze reichen bis ins Jahr 1910 zurück. Auf dieser Basis wurde die Gebäudestruktur digital rekonstruiert. Ergänzend dazu führten Experten eine umfassende Laser-Scan-Vermessung an mehr als 1.600 Standorten des Stadions durch. Diese Daten flossen in eine 3D-Punktewolke mit einer Größe von 1,79 Terabyte ein.
Zusammen mit dem digitalen 3D-Modell entsteht ein sogenanntes „Hypermodell“, das als digitaler Zwilling des Stadions dient. Dieses ermöglicht eine Echtzeit-Simulation der Infrastruktur und bietet die Grundlage für künftige Projekte. Maßnahmen können detailgetreu geplant, ausprobiert und überprüft werden, ohne dabei den Denkmalschutz zu verletzen.

- Genutzt wurde das Hypermodell bereits für die Montage der Photovoltaik-Anlage am Dach des Happel-Stadions.
- Foto: Votava/Stadt Wien
- hochgeladen von Marlene Graupner
Bereits erste Projekte nutzen die digitale Grundlage. So dient das Hypermodell zur präzisen Montage der neuen Photovoltaikanlage. Über 1.000 Solarmodule wurden bereits seit November auf dem Dach installiert. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr geplant. Gemeinsam mit einer Erdwärmeanlage soll das Happel-Stadion das erste Stadion Europas werden, das mehr Energie produziert, als es verbraucht.
Umfang von 58 Büchern
Sandra Hofmann, Geschäftsführerin der Wiener Sportstätten Betriebsgesellschaft, unterstrich die Bedeutung der Analyse für das Facility-Management: "Mit der vorliegenden Dokumentation übergeben wir eine maßstabgetreue Abbildung aller Gebäude- und Bauteile des Stadions, die für alle einsehbar ist und für neue Ideen und Konzepte genutzt werden kann."

- Das Happel-Stadion soll das erste Stadion Europas werden, das mehr Energie produziert, als es verbraucht.
- Foto: Kathrin Klemm
- hochgeladen von Kathrin Klemm
"Als TU freuen wir uns darüber, die Bestandsanalyse über die Bibliothek der TU öffentlich zugänglich machen zu dürfen. Als Grundlage für Forschung und Lehre ist diese Dokumentation einfach sensationell", zeigt sich Christian Kühn, Professor für Gebäudelehre an der TU Wien, begeistert. Die Übergabe umfasst eine Bestandsdokumentation in Form von 58 gedruckten und digitalen Büchern.



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