Neue Zahlen der WKW
Geschäftslage in der Leopoldstadt bleibt unsicher
Die Wirtschaftskammer Wien (WKW) liefert neue Zahlen und Daten zur Praterstraße und der Taborstraße. Die BezirksZeitung hat mit Leopoldstädter Bezirksobmann Martin Schöfbeck gesprochen.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Ob Taborstraße, Praterstraße, Nordbahn- oder Stuwerviertel – in der Leopoldstadt gibt es mehrere Grätzl für den Einkauf direkt ums Eck. Aber wie gut werden diese besucht? Und welche Geschäfte dominieren?
Diese und weitere interessante Informationen liefert eine neue Broschüre der Wirtschaftskammer Wien (WKW). Die WKW erhebt seit den 1970er-Jahren alle zwei Jahre sowohl den Status quo als auch die Passantenzahlen in den Wiener Geschäftsstraßen.
Aus dem Jahr 2022 werden Zahlen und Daten von zwei Einkaufsmöglichkeiten in der Leopoldstadt präsentiert: die 1.800 Meter lange Praterstraße und die 2.800 Meter lange Taborstraße. Die Ergebnisse betrachtet der WKW-Bezirksobmann für den 2., Martin Schöfbeck, aber skeptisch. "Beide Straßen könnten einen Trend nach oben vertragen", ist sich der Experte sicher. Dieser gelte aber nicht nur für diese beiden Grätzln, sondern auch für andere im Bezirk, wie dem Stuwerviertel.
Praterstraße: Aufwind durch Umbau
Auf einer Verkaufsfläche von 24.600 Quadratmetern gibt es in der Taborstraße267 Geschäfte. Mit jeweils 47 Standorten zählen die meisten davon zu Gastronomie und Dienstleistungen. Etwas anders sieht es hingegen auf der 23.800 Quadratmeter großen Verkaufsfläche in der Praterstraße aus: Von den 201 Geschäften zählen ganze 60 zur Gastronomie, dahinter liegen 32 Exemplare mit Artikel für den alltäglichen Bedarf und 30 mit Dienstleistungen.
Beide Straßen haben mit Leerständen zu kämpfen: Sind es auf der Praterstraße 6,5 Prozent der Flächen, machen sie bei der Taborstraße gar 9,4 Prozent aus. Bei ersterer hofft der WKW-Bezirksobmann, dass sich die anstehenden Neuerungen positiv auswirken.
"Der Umbau soll alles so attraktivieren, dass mehr Menschen angezogen werden und hier flanieren." Aber auch die Aufwertung der Praterstraße könnte künftig mehr Geschäftsleute anziehen und die Leerstände minimieren. 2022 wurden die meisten Passanten am Donnerstag, 13. Oktober, mit 8.930 Personen gezählt.
Es gibt viele Leerstände
Weniger rosig ist allerdings der Blick in die Taborstraße. Insbesondere der hintere Bereich nahe "Am Tabor" ist wenig belebt und hat mit den meisten Leerständen zu kämpfen. Dabei gibt es laut WKW-Bezirksobmann ein ganz generelles Problem: "Es gibt keinen richtigen Mix mehr." Nach Sportgeschäften suche man hier etwa vergeblich. "Ob diese aber langfristig eine positive Entwicklung bringen würden, ist unklar", meint der Experte.
Der ansässige Einkaufsstraßenverein habe bereits Verschiedenes versucht, um die Situation zu verbessern – etwa mit Flohmärkten oder anderen Veranstaltungen. "Leider aber ohne der gewünschten Wirkung", so Schöfbeck. Wie die Taborstraße künftig mehr belebt werden könnte, bleibt also noch völlig offen.
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