Breitenfurter Straße in Liesing
Anrainer fürchten um ihr Gartenbiotop
- Der Bezirksbewohner hat sein Gartenbiotop in langjähriger Arbeit angelegt. Heute ist es Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.
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Bewohner der Breitenfurter Straße fürchten um ihr Gartenbiotop: Angeblich ist ein Wohnblock geplant.
WIEN/LIESING. "Unser Biotop ist ein Zufluchtsort, nicht nur für gestresste Großstadtmenschen, sondern vor allem für viele Tierarten – besonders für die Libellen vom Liesingbach", sagt ein Bezirksbewohner beim Rundgang durch seinen rund 1.600 Quadratmeter großen Garten in der äußeren Breitenfurter Straße.
Gemeinsam mit seiner Frau hat der gebürtige Deutsche, der auch ausgebildeter Landschaftspfleger ist, das Hanggrundstück in den vergangenen Jahren in eine Grünidylle verwandelt. "Als wir hier eingezogen sind, war der Garten von oben bis unten praktisch kahl. Heute haben wir hier neben Libellen und Fledermäusen auch den streng geschützten Alpenbockkäfer, aber auch Eichhörnchen, Rötelmäuse, Wildbienen und Imperator-Schlupfwespen", so der Bezirksbewohner.
"Besonders für Schmetterlinge ist unser Biotop ein wichtiges Rückzugsgebiet im Grätzl rund um die stark befahrene Breitenfurter Straße. Auch der vom Aussterben gefährdete Schwarze Trauerfalter lebt bei uns im Dickicht."
Biotop in Gefahr?
Nun fürchtet das Ehepaar aber um den Weiterbestand des Biotops: "Wir haben das Grundstück nur gemietet und übersiedeln in ein paar Monaten nach Deutschland. Der Eigentümer hat vor kurzem angekündigt, dass er das alte Haus dann abreißen und das ganze Grundstück 'urbanisieren' will, wie er sich ausgedrückt hat.
Konkret soll hier ein großer Wohnblock samt Garagenzufahrt gebaut werden", so der Bezirksbewohner. "Das wäre nicht nur das Ende für alle unsere Tiere und Pflanzen, sondern würde das Mikroklima des Grätzls in heißen Sommern mit einer weiteren Hitzeinsel belasten."
- Der Bezirksbewohner ist auch ausgebildeter Landschaftspfleger.
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Der Grundstückseigentümer, der gemeinsam mit seiner Schwester vor einigen Jahren auch zwei angrenzende Grundstücke geerbt hat, konnte für eine Stellungnahme von der BezirksZeitung nicht erreicht werden. Was sagt der Magistrat zu den angeblichen Bauplänen in der äußeren Breitenfurter Straße? Gerhard Cech, Leiter der MA 37 – Baupolizei, gibt Entwarnung: "Bei uns sind keine Baueinreichungen vorhanden, daher können wir auch nichts zu allfälligen Bauabsichten auf dieser Liegenschaft sagen."
"Das sind gute Nachrichten", zeigt sich das Ehepaar erleichtert. "Auch wenn der Grundeigentümer ja in Zukunft neue Baupläne einreichen könnte. Aber die umliegenden Nachbarn haben schon angekündigt, dass sie sich dagegen zur Wehr setzen werden." Die BezirksZeitung wird berichten, wie es mit dem Grundstück in der Breitenfurter Straße weitergeht.
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