Ist der österreichische Buchhandel in der Krise?

Dass der Buchhandel unter dem Versandgeschäft der Internetriesen leidet, ist kein Geheimnis. Aber wie schlimm ist um den heimischen Buchhandel tatsächlich schon bestellt?

Durch die Buchpreisbindung ist die Branche de facto ein geschützter Bereich. Selbst die ganz großen Ketten dürfen dieselben Bücher nicht günstiger anbieten als ein kleiner Buchhändler. Paradiesische Zustände also? Mitnichten.

Auf den Spuren des Bücherzentrums:

Zahlungsschwierigkeiten bei der einen Buchhandlung, Ausfälle und Lieferstopps bei der anderen. Doch wer von seinen Lieferanten nicht mehr beliefert wird, hat früher oder später auch nichts mehr zu verkaufen. Ein trauriges Beispiel aus der Vergangenheit ist - oder besser gesagt war - das legendäre Bücherzentrum, das seine Filialen im Dezember 2011 für immer schloss. Spätestens damit war allen klar, dass es nicht nur die kleinen Buchhandlungen sein werden, die dem Verdrängungswettbewerb zum Opfer fallen.

Die Auslieferungen:

Sah man seitens der Auslieferungen (verteilen die Bücher der Verlage auf den Buchhandel) früher großzügig über kurzfristige Zahlungsengpässe hinweg, so spitzt sich die Lage angesichts der Menge der betroffenen Buchhandlungen immer weiter zu. Ein einzelner Ausfall ist verkraftbar, doch wenn mehrere Kunden die Zahlung aufschieben, droht ein Dominoeffekt für die ganze Lieferkette.

Die Liquiditätsfalle

Um die Liquidität aufrechtzuerhalten, wird bei manchen Buchhandlungen remittiert (an den Verlag zurückgeschickt), was noch remittiert werden kann. Die Folge sind beunruhigend leere Regale in plötzlich viel zu groß erscheinenden Buchhandlungen. Die Buchhandelskette Thalia hat auf diesen Trend reagiert und beträchtliche Teile ihrer Geschäftsfläche an den Computerhändler DiTech abgetreten. Ein Versuch, sich gesundzuschrumpfen, allerdings ohne am bisherigen Konzept etwas zu ändern.

Ist Wien wirklich anders?

In Wien startet ab April die Kampagne "Ihr Buch hat ein Gesicht", um bei den Lesern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass heimische Arbeitsplätze an jeder Kaufentscheidung hängen. Nach den jüngsten medialen Vorwürfen gegen Amazon erhofft man sich offenbar Rückenwind und will nun gemeinsam ein Zeichen setzen: "Engagierte Buchhändlerinnen und Buchhändlern können sich über Plakate, Postkarten, Webauftritt und Social-Media-Aktionen präsentieren, um die Qualitäten und Vorteile des stationären Buchhandels aufzuzeigen." Quelle: http://ihrbuchhateingesicht.at/

Gibt es Gewinner?

Bemerkenswert an der derzeitigen Situation ist, dass keineswegs alle Buchhandlungen darunter leiden. Während beispielsweise eine Buchhandlung in Mauer massive Rückgänge verzeichnet, freut man sich in Atzgersdorf über ein dickes Umsatzplus. Es hat den Anschein, als müssten gerade die engagierten Buchhandlungen überhaupt nicht um ihre Kunden fürchten. Ihre guten Kontakte zu heimischen Lesern, Autoren und Verlegern sichern jetzt und wohl auch künftig die Jobs.

Wer sind die Verlierer?

Betroffen sind dagegen vor allem jene, die ihr Sortiment vorrangig nach Rabattsätzen ausgerichtet haben. Je besser die Konditionen der deutschen Verlagshäuser, umso besser war der Platz. Die unabhängigen österreichischen Verlage blieben dabei außen vor, wobei diese künstliche Verknappung des Angebots den Buchhändlern nachhaltig geschadet hat. Sie haben heimische Leser, Autoren und Verlage gezwungen, auf anderem Weg zueinanderzufinden und sich damit selbst überflüssig gemacht.

Lösung in Sicht?

Es darf bezweifelt werden, ob es reicht, die Schuld an der Misere den Konsumenten zu geben, die ihre Bücher lieber bei Amazon & Co bestellen. Die Beispiele erfolgreicher Buchhandlungen beweisen, dass man sehr wohl mit dem Internet konkurrieren kann. Sei es mit Lesungen, Promotagen, Signierstunden, Schulprojekten, Lesezirkeln und vielen anderen kreativen Ideen, bei denen die Internetriesen nicht mithalten können.

Das würde aber bei den betroffenen Buchhändlern ein Umdenken voraussetzen, zu dem die meisten - zumindest noch - nicht bereit sind. Derzeit beschränkt man sich auf gegenseitiges Schulterklopfen, sucht die Schuld bei den Kunden und hält sich ans bewährte Motto: mit Vollgas auf die Mauer zu, solange der Sprit eben reicht.

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