Wo die Regierung den Sparstift ansetzen sollte.
In Österreich können Verlage ihre Bücher durch Steuergeld fördern lassen. Mit etwas Geschick lässt sich daraus ein lukratives Geschäftsmodell entwickeln:
Man produziert Bücher, die zwar keine Marktchancen haben, aber den Förderkriterien entsprechen. Verkaufen lassen sich diese Schmöker hinterher zwar nur schwer, aber das spielt keine Rolle mehr. Bezahlt sind sie ohnehin schon - von den Steuerzahlern.
Ein Teil dieser subventionierten Bücher geht von den Druckereien direkt in den Restpostenmarkt oder ins Altpapier. Gedruckt wird, was gefördert wird aber leider nicht zwangsläufig auch das, was nachgefragt wird.
Besonders beliebt in der Branche sind teure Bildbände, an denen Fotograf, Verleger und Druckerei dank Förderung gut verdienen, die aber letztlich mit horrenden Rabatten als Sonderposten verramscht werden müssen.
Es ist auch kein Geheimnis, dass die Stückzahlen auf so mancher Rechnung deutlich höher sind als die tatsächlich gelieferte Menge. So lassen sich sogar noch Bücher subventionieren, die niemals gedruckt wurden.
Den an die Druckerei bezahlten Überschuss kann man dann entweder für ein anderes (nicht förderungswürdiges) Buch verwenden, oder man erhält eine Gutschrift. Da diese erst ein paar Monate später fakturiert wird oder auf ein ganz anderes Projekt lautet, erfährt die zuständige Förderstelle auch nie davon.
Die kleinste Förderung beträgt 9.100 € pro Halbjahr, die größte 54.600 € ebenfalls pro Halbjahr und Verlag.
Details und Anmeldung unter:
http://www.bmukk.gv.at/kunst/foerderungen/index.xml#a502
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