"Die Musik ist mein Leben"

Hörschinger Benjamin Gotthard brilliert an Klavier und Akkordeon

Mit seinem musikalischen Talent begeistert der junge Hörschinger Benjamin Gotthard bei zahlreichen Wettbewerben und verfolgt dabei mit Disziplin und Leidenschaft seinen großen Traum.
HÖRSCHING. Schon seit Kindertagen sind die beiden Instrumente sowie der Gesang nicht mehr aus dem Leben des 19-Jährigen wegzudenken. "Die Musik ist der wesentlichste Teil meines Lebens", bestätigt er.

Früh übt sich

Obwohl keiner der Familie MusikerIn ist oder war, fand Gotthard die Liebe zur Musik durch seine Eltern. Als er fünf Jahre alt war, brachten sie ihn dazu, das Klavierspielen auszuprobieren. "Weil mir Musik so viel Spaß gemacht hat, fing ich dann mit zehn Jahren zusätzlich mit dem Akkordeon an. Beide Instrumente sind aus meinem jetzigen Leben nicht wegzudenken", berichtet der Hörschinger. Auch das Singen ist seit Kindertagen seine Leidenschaft: "Allerdings würde ich das nicht als meine Profession bezeichnen, wie etwa das Klavier- oder Akkordeonspiel". Mit etwa vierzehn Jahren wurde aus der Leidenschaft des Musizierens eine Berufung und so besucht Gotthard auch den Musikzweig des Adalbert Stifter Gymnasiums in Linz. Zusätzlich ist er derzeit Vorstudent am Klavier und am Akkordeon auf der Linzer Anton Bruckner Privatuniversität. Mit seinen Leistungen verdiente der Schüler bereits das goldene Leistungsabzeichen sowohl am Klavier als auch am Akkordeon und gewann außerdem Bundes- sowie Landeswettbewerbe.

"Es hilft mir, meine Identität zu begreifen"

Für den 19-Jährigen hat Musik einen sehr hohen Stellenwert: "Ich muss schon sagen, dass die Musik mein Leben ist. Es gibt kaum Dinge, die mich auch nur ansatzweise so erfüllen wie die Musik. Das mag für Außenstehende erschreckend oder komisch wirken. Aber ich denke, und da können mir vermutlich alle Menschen zustimmen, die eine echte, tiefgehende Leidenschaft gegenüber etwas empfinden: es ist unglaublich wertvoll, etwas zu haben, das einen antreibt. Eine Sache, der man so viel gibt, aber die einem wiederum so viel zurückgibt. Es hilft mir, meine Identität zu begreifen. Das gibt mir Sicherheit." Das übergeordnete Ziel für ihn ist es, als Musiker möglichst authentische und ehrliche Musik zu machen und dabei vor allem auch andere Menschen an seiner Leidenschaft teilhaben zu lassen.

Zeitmanagement ist gefragt

Zwei Instrumente, die so verschieden sind, auf einem so hohen Niveau zu spielen, erfordert vor allem eines: gutes Zeitmanagement. Die Übungszeiten für die einzelnen Instrumente variieren je nach Bedarf, durchschnittlich widmet Gotthard ganze vier bis zwölf Stunden pro Tag der Musik. "Dazu gehören der Unterricht am jeweiligen Instrument, Proben für Konzerte, Vorspiele und das mentale Arbeiten, abseits des Instruments. Je nach Wettbewerben oder Konzerten passe ich meine Übungspläne an. Ich denke, das ist ähnlich wie beim Leistungssport." Falls neben der Musik noch Zeit übrig ist, verbringt er sie am liebsten beim Angeln und Tischtennisspielen mit Freunden und Familie. Außerdem interessiert sich Gotthard, der mit Deutsch und Ungarisch zweisprachig aufgewachsen ist, für Philosophie sowie Sprachen.

Der Traum von der Bühne

Auch beruflich strebt der Schüler eine musikalische Richtung an: "Mein Traum ist es, auf der Bühne zu stehen und mit meiner Musik Menschen zu erfüllen. In welcher konkreten Art und Weise ich das machen werde, wird sich in den nächsten Jahren entscheiden."
Sich für den schönsten Moment seiner bisherigen Karriere zu entscheiden, fiel Gotthard hingegen schwer: "Da gibt es unzählige. Jedes musikalische Ereignis ist einzigartig, vor allem aber Konzerte, die ich gemeinsam mit Freunden bestreite. Einer der Höhepunkte für mich war bis jetzt sicherlich mein Rezital letzten Herbst – eineinhalb Stunden auf der Bühne zu stehen und Musik für ein begeistertes Publikum machen zu dürfen, war unglaublich bereichernd."

"Die Musik ist wie eine Geschichte"

Der 19-Jährige sieht die Magie der Musik vor allem darin, wie sie jeden Menschen berühren kann: "Sie ist wie eine Geschichte, bei der sich allerdings jeder das vorstellen kann, was er will. Musik ist etwas unglaublich Subjektives, sie ist nicht messbar.
Was mir am wenigsten an Musik gefällt, wenn ich das überhaupt so sagen kann, ist, dass es solche Unmengen an Stücken gibt. Ein Menschenleben reicht nie aus, um alles zu spielen, was man möchte!"