Corona-Bilanz
Die Pandemie ist noch nicht vorbei

Das Rote Kreuz ist in der Pandemie besonders gefordert. | Foto: Rotes Kreuz
  • Das Rote Kreuz ist in der Pandemie besonders gefordert.
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Die Verantwortlichen im Bezirk ziehen Bilanz über das Corona-Jahr 2021 und wagen einen Ausblick.

BEZIRK. 2021 stand – wie 2020 – die Corona-Pandemie im Fokus. "Nach einem etwas ruhigeren Sommer haben wir seit Herbst einen extremen Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen. Der Höhepunkt war Mitte November mit 703 Neuinfizierten an einem Tag im Bezirk", erklärt Bezirkshauptmann Manfred Hageneder. Dies hatte auch einen Mehraufwand in der Behörde zur Folge: Statt normal etwa 200 Mitarbeitern, standen teilweise bis zu 260 im Einsatz. "Dazu gab es zeitweise Unterstützung durch zusätzliches Personal aus dem Landesdienst oder dem Bundesheer", betont Hageneder. Neben der Arbeit im Krisenstab, war die Bezirkshauptmannschaft Linz-Land für die Impfkampagne der älteren Jahrgänge im Bezirk verantwortlich. An 62 Impftagen wurden 12.000 Impfungen an der BH verabreicht.


Herausforderndes Jahr

"2021 war ein sehr anstrengendes Jahr, doch mit einem tollen Team konnte alles bisher bewältigt werden", betont der Bezirkshauptmann. Für 2022 sieht er abermals viel Arbeit auf die Behörden zukommen, allem voran wegen des Impfpflichtgesetzes, genauer gesagt, wegen dessen Umsetzbarkeit: "Wenn zehn Prozent der Bevölkerung sich nicht impfen lassen, sind möglicherweise in Linz-Land 15.000 Verwaltungsstrafverfahren alle drei Monate abzuwickeln. Pro Fall geschätzt drei Stunden – wären das alleine 45.000 Arbeitsstunden", rechnet Hageneder vor.
Er macht sich Gedanken, ob der Spaltung der Gesellschaft im Bezug auf Pandemiebekämpfung, Klimakrise oder Engpässe im Pflege-und Gesundheitsbereich. Von der Politik will er klare Vorgaben: "Agieren statt reagieren, Ziele festlegen und die Wege dorthin nicht zu oft verändern, dann können auch viele folgen."

Klartext von Bezirksfeuerwehrkommandant

Ebenfalls kein Jahr wie jedes andere war 2021 für die Einsatzkräfte im Bezirk. "Wir haben uns eingestellt und sind im Katastropheneinsatz gestanden. Alle Einsätze sind abgehandelt. Was mir am Geist geht, ist die Herumjammerei. Fakt ist, dass wir trotzdem Frieden und genug zu essen haben, Grundbedürfnisse sind abgedeckt", fasst Helmut Födermayr, Bezirksfeuerwehrkommandant, zusammen. Das Schwierigste sei nicht, mit der Pandemie umzugehen, sondern herauszufinden, wem man was glauben soll. "Die gleichen Leute haben das Thema zum zweiten Mal verschlafen. Dafür habe ich null Verständnis. Die Politik wäre sehr gut beraten, nicht nur mit den „Experten“ zu reden, sondern auch mit den Leuten aus der Praxis", so der Bezirksfeuerwehrkommandant.

Planungen laufen bereits

Plötzlicher hoher Personalbedarf sowie hoher Druck in der Personalrekrutierung und ständige Dynamik der „Lage“ waren die größten Herausforderungen für das Rote Kreuz. "Corona betrifft auch das Jugend-Rotkreuz, die freiwilligen sozialen Dienste, die Blutzentrale, die Mobile Pflege oder das Abhalten von Erste-Hilfe-Kursen. Kurzfristige coronabedingte Ausnahmesituationen wurden zur Routine", betont Bezirksrettungskommandant Paul Reinthaler.
"Die Pandemie wird uns noch weit ins Jahr 2022 beschäftigen. Wir planen bereits bis Ende erstes Quartal. Ich wünsche mir, dass die Diskussionen um den Sinn der Impfungen enden und Menschen nicht nur ihre persönliche Freiheit, sondern in diesem speziellen Fall, vor allem die Solidarität einer ganzen Gesellschaft im Blick hätten. Dann bräuchte es keine Impf-Pflicht", so Reinthaler.

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