Krabbelstuben in Linz-Land
„Ausbau an Plätzen ist notwendig!“

- Krabbelstubenplätze in Linz-Land: Die Neuregelung wirkt sich „noch“ nicht aus. Gemeinden planen neue Gruppen.
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Beitragsfrei bis 13 Uhr sind die Krabbelstuben ab 1. September. Das sagen die Ortschefs der Region dazu.
LINZ-LAND. „Kinderland Nr. 1 heißt, jedem Kind die besten Chancen zu geben – und allen Eltern die bestmögliche Unterstützung,“ betont Bildungsreferentin Christine Haberlander (ÖVP). Die Beitragsfreiheit für die Vormittagsbetreuung und die Reduzierung der Nachmittagsgebühren seien zentrale Elemente dieses Vorhabens.
Ansfeldens Stadtchef Christian Partoll begrüßt den Ausbau des kostenlosen Betreuungsangebots und kritisiert aber den aus seiner Sicht den „Haken für die Kommunen“. Partoll: „Immer mehr dieser Kosten im Bereich der Kinderbetreuung und Bildung bleiben bei uns hängen. Die zusätzlichen Mittel des Landes sind dabei nur ein Tropfen auf den heißen Stein und decken die entstehenden Mehrkosten keineswegs ab.“ Der Ortschef rechnet vor, dass eine ganztags geöffnete Krabbelstubengruppe in Ansfelden, nach Abzug aller Förderungen und Elternbeiträge, jährlich einen Abgang von etwa 80.000 Euro verursacht.
„Deshalb fehlen Plätze!“
Auch Leondings Stadtchefin Sabine Naderer-Jelinek (SPÖ) sieht Versäumnisse beim Gesetzgeber. Für die Politikerin hätte es eine Prüfung geben müssen, in welchem Zeitraum die Kommunen den erhöhten Bedarf an Betreuungsplätzen wegen der Gesetzesänderung abdecken können. „Deshalb fehlen uns jetzt schon Plätze“, betont die Bürgermeisterin. In Leonding selbst gibt es auf Anfrage von MeinBezirk Linz-Land aktuell keine signifikanten Mehranmeldungen in den Krabbelstuben. Naderer-Jelinek: „Da aber eine Vollversorgung angestrebt wird, ist ein weiterer Ausbau notwendig.“ Die fünftgrößte Stadt Oberösterreichs arbeitet bei der Kinderbetreuung mit anderen Gemeinden zusammen.
So bekommen Krabbelstubenkinder, die in Leonding keinen Platz finden, aber die Kriterien erfüllen, eine Betreuung in Umlandgemeinden mit freien Plätzen. Den Gastbeitrag dafür übernimmt Leonding. Auch in Kematen sind Anmeldungen für die Krabbelstube bisher noch gleichbleibend. Die drei Krabbelgruppen sind mit 32 Kindern gut ausgelastet.
Damit rechnet man in Kematen an der Krems
Kematens Ortschef Markus Stadlbauer (ÖVP) geht davon aus, dass man im nächsten Kindergartenjahr 2025/2026, aufgrund der neuen Regelung, eine weitere Krabbelstube benötigt: „Daher haben wir seitens der Politik schon jetzt einen Planungs- und Umsetzungsprozess gestartet.“ Für Stadlbauer sind die im Vorfeld bereits fixierte Karenzmodelle bei Müttern und die stagnierenden Geburtenzahlen die Gründe, warum die Nachfrage nach Krabbelgruppenplätzen heuer nicht gestiegen ist.
„Viele Eltern nutzen die Krabbelstube
als wichtige Bildungseinrichtung“
Der Prozentsatz der Kinder, die in Wilhering eine Krabbelstube besuchen, ist aktuell schon sehr hoch. Für Bürgermeisterin Christina Mühlböck-Oppolzer (SPÖ) gilt es aufpassen, dass man die Auswirkungen der kostenfreien Krabbelstube, nicht an mehr Anmeldungen misst: „Viele Eltern nutzen die Krabbelstube als wichtige Bildungseinrichtung. Darüber hinaus erhalten viele Mütter und Väter auch die Chance, wieder in den Beruf einzusteigen.“ Aktuell gibt es in der Kommune 5 Krabbelstubengruppen, diese werden von der Familienzentren GmbH der OÖ Kinderfreunde im Auftrag der Gemeinde geführt. Mühlböck-Oppolzer: „Ein Neubau ist in Planung. Hier soll die Betreuung in sechs Gruppen möglich sein. Man darf leider nicht ,auf Vorrat‘ Gruppen errichten.“
Aktuelles aus Linz-Land finde man online auf meinbezirk.at/linz-land
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