Leondinger Gemeinderat beschließt
Neubau der Volks‐ und Musikmittelschule Leonding
Mit den Stimmen der SPÖ, ÖVP und der Grünen beschloss der Leondinger Gemeinderat den für viele lang ersehnten Neubau der Volks‐ und Musikmittelschule Leonding am bisherigen Standort.
LEONDING. „Der zusätzliche Platzbedarf und baulichen Gegebenheiten der beiden Schulen erfordern neue Gebäude und Erweiterungen im Leondinger Zentrum“, so Leondings Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek im Vorfeld der Sitzung.
Gretchenfrage zwischen zwei Standorten
Der Standort galt als Gretchenfrage: Zwei Varianten – Neubau der Volksschule und der Musikmittelschule Leonding an einem anderen Standort im Leondinger Zentrum (Hainzenbachstraße) und auf der anderen Seite der Neubau der Volksschule und Musikmittelschule Leonding am aktuellen Schulstandort – standen zur Diskussion.
„Keine Versiegelung von Grünflächen“
Entschieden hat sich der Gemeinderat, nach einer ausführlichen Diskussion, mehrheitlich – mit Stimmen der SPÖ, ÖVP und Grüne – für die Neuerrichtung der beiden Schulen am bestehenden Standort. Vor Ort soll nun ein modernes, flexibles und den aktuellen pädagogischen Entwicklungen entsprechendes Schulzentrum entstehen. „Großer Vorteil dieser Variante ist, dass keine neuen Grünflächen versiegelt werden müssen. Die alten Gebäude der Volksschule und die Musikmittelschule werden abgetragen und neu errichtet Zudem soll eine großzügige Schulsportanlage entstehen. Die neue Volksschule bietet zusätzlichen Platz für 100 Schulkinder“, betont die Stadt Leonding.
Gesamtinvestitionen von mehr als 43 Millionen Euro
Darüber hinaus soll der Hort Spillheide in die Nachmittagsbetreuung in den Schulen integriert werden. „Somit wäre im bisherigen Hort Platz für ein weiteres Angebot an Kinderbetreuung“, so die Vertreter der Stadt. Neben dem Neubau der Schulen diskutierte die Gemeinderäte auch die Errichtung einer Tiefgarage um vier Millionen Euro. Dadurch will man ein Teil des Verkehrs aus dem Stadtzentrum nehmen. Alles in Allem investiert die Stadt für den Neubau der beiden Schulen, inklusive der möglichen Tiefgarage, rund 43 Millionen Euro.
„Wir entwickeln am bisherigen Schulstandort ein neues, hochwertiges Schulzentrum. Hier wird ein schöner Ort des Lernens entstehen, wo sich Kinder und LehrerInnen wohlfühlen und moderne, qualitätsvolle pädagogische Arbeit möglich ist. Dabei beziehen wir Vertreter der Eltern, die Direktorinnen und Schulwarte in unsere Planungen mit ein“, ist Bürgermeisterin Naderer‐Jelinek, die in Leonding Stadtregierung für die Ressorts Bildung, Familie und Gleichstellung verantwortlich ist, überzeugt.
Die nächsten Schritte bis zum Schulneubau
Nun bereitet die Stadt den Architekturwettbewerb vor. Alle Ausschreibungen, wie etwa die des Generalunternehmers, sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. Um während des gesamten Prozesses für Transparenz zu sorgen, bildet die Stadtgemeinde eine politische Steuerungsgruppe, ein externer Projektleiter wird das Projekt professionell begleiten.
Naderer-Jelinek: „In den nächsten Wochen werden Gespräche mit dem Land OÖ und der Bildungsdirektion geführt. Sobald diese Abstimmungen erfolgt sind, nimmt die Steuerungsgruppe ihre Arbeit auf. Bis zur endgültigen Fertigstellung wird es ca. vier Jahre dauern.“
Stimmen der Leondinger Parteien
Für die FPÖ Leonding ist ein Neubau der Schulen am jetzigen Standort nicht vernünftig. „Die Entscheidung nur aufgrund der Bodenversiegelung zu treffen ist fadenscheinig. Neben der ganzen Verkehrsthematik muss man auch die wirtschaftliche Komponente sehen: Hier geht es um knapp zehn Millionen Euro Differenz zwischen den Varianten, wenn man es ehrlich rechnet“, betont FPÖ-Stadtparteiobmann Peter Gattringer. Fazit: Die FPÖ Leonding hätte sich hier einen größeren Wurf erhoff.
Agnes Sirkka Prammer von den Grünen sieht, „das Hauptargument für den alten Standort darin, dass es eine Einsparung an unterbauten Boden gibt und das ist wesentlich.“ Die Neos Leonding sehen den Schulneubau lieber an einem neuen Standort in der Hainzenbachstraße: „ Den alten Standort im Stadtzentrum könnten wir für andere Dinge nutzen“, betont Markus Prischl. Auch Gabriele Socher spricht sich gegen die Variante des Neubaus am alten Standort aus: „Vier Jahre Umbauphase schränkt die Schüler ein. Für den Standort Hainzenbachstraße wären mehrere Freiflächen zur Erweiterung möglich.“
„Die Adaptierung ist ja eine Urgesteinsforderung der wir schon sechs Jahre nachlaufen. Jetzt sind wir endlich soweit, dass wir den Beschluss fassen und das groß denken. Uns als ÖVP liegt die Zukunft der Kinder am Herzen und dazu ist ein Neubau am Standort die beste Variante.
Natürlich müssen ordentliche Verkehrslösungen im Gesamtkonzept mitgedacht werden.
Kosten: Es muss unbedingt ein ordentliches Kostencontrolling gemacht werden“, Sagt Leodings ÖVP-Vizebürgermeister Thomas Neidl.
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