Schützenswertes Schmetterlingshabitat Schiltenberger Wald

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Am Schiltenberg, befindet sich ein sehr ausgedehnter naturbelassener Wald, der einem Urwald mit Aucharakter gleicht.
Dieser am südlichen Stadtrand von Linz befindliche Mischwald bietet eine Vielzahl von Tieren einen natürlichen Lebensraum, den es zu schützen gilt.

Während meiner diesjährigen Feldforschungen, konnte ich verschiedenste Tiere in deren Habitat beobachten, was mich einfach faszinierte.
Wenn man die Regeln befolgt, sich im Wald ruhig zu verhalten, läuft oder fliegt einem natürlich so einiges mitunter direkt vor die Augen.
Neben den visuellen Eindrücken, die der Wald bietet, sollte man auch, im wahrsten Sinne des Wortes, der Natur lauschen, was wir einfach verlernt haben.
Das beinhaltet auch den Versuch, die gehörten Tierlaute, den abstammenden Tieren zuzuordnen, was oft gar nicht so einfach sei, aber sich dadurch unbewusst sein Herz für die Natur öffnet und so den Waldspaziergang zu einem Erlebnis werden lässt, der nachhaltig einen bleibenden Eindruck bewirkt.

Ein Waldspaziergang beruhigt ungemein, fördert das Wohlbefinden, stärkt auch unser Immunsystem und erhöht das Denkvermögen.

Der Wald stellt aber nicht nur einen Katalysator für unsere Seele dar, sondern auch für die Umwelt, indem dieser diverse Schadstoffe bindet oder in Sauerstoff umwandelt.
Es kann davon ausgegangen werden, das dieser Mischwald an die 20 t Sauerstoff, auf 1 ha Wald, pro Jahr produziert. 1 ha (Hektar) = 10.000 m².

Als Verhaltensforscher (Autodidakt) durfte ich die dortige Schmetterlingsfauna erforschen, dessen Vorkommen einiger seltener Falterarten mich nachhaltig faszinierte.
Darunter befanden sich zwei stark gefährdete Bläulingsarten, wie der Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni), der sich auf einer angrenzenden Distelwiese am Waldrand befand und der große Feuerfalter (Lycaena dispar), wobei mir nicht nur deren Futterpflanzen wichtig erschienen, sondern ebenfalls deren Balz-, Revier-und Paarungsverhalten mein besonderes Interesse galt.

Die herbstliche Mahd, wo die ganze Wiese auf einmal gemäht wurde, und nicht nur einen Teilbereich, beendete vorzeitig meine dortige Tätigkeit, da danach die Schmetterlinge, aufgrund des Futtermangels, abwanderten. Daher war es mir auch nicht mehr möglich einen Film, über deren Balzverhalten, zu drehen.

Auf der Schiltenbergstraße, die durch den Wald führt, saßen, in den Sommermonaten, oft sehr viele Falter herum, um sich am Asphalt aufzuwärmen. Darunter befand sich auch der seltene kleine Eisvogel (Limenitis camilla), ein wunderschöner Edelfalter, der, laut Wikipedia, eine Flügelspannweite von bis zu 52mm aufweist.
Dessen schwarzbraune Oberseite, mit einer Binde weißer Flecken, die, wie mit Schnee bedeckte Eisstücke aussehen, ist wahrhaft schöner anzusehen, als jede edle Handtasche von berühmten Designern.

Da von den Autofahrern die dortige Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 km/h bei weitem nicht eingehalten wurde, konnte man, auf oder neben der Straße, oft schwer verletzte Falter, die nicht mehr fliegen konnten, aber auch tote geschützte Schmetterlinge und andere Insekten, wie seltene Hornissen, sehen, was mich sehr betrübte.

Wandert man der Schiltenbergstraße entlang, kommt man zu einer großen Holzhütte, wo sich, im Sommer, bis zu fünfzig Falter verschiedenster Arten tummelten, die sich hier, mit teils geöffneten Flügeln, am Schotterboden aufwärmten.
Biegt man nun, nach der Holzhütte, links in den Feldweg ein, kommt man direkt zum Habitat Waldlichtung, wo sich, auf Grund des dortigen guten Futterpflanzenangebots, sehr viele verschiedene Schmetterlinge, wie der Kaisermantel, der Schwalbenschwanz, der Admiral, das Tagpfauenauge, der C-Falter, der Distelfalter, der Zitronenfalter, der kleine Fuchs, das große Ochsenauge, der große Feuerfalter, der Faulbaumbläuling, der kleine Heufalter, der gemeine Bläuling, der große und kleine Kohlweißling, der Resedafalter, der Rapsweißling, der Landkärtchenfalter, der schwarzkolbige Braun-Dickkopffalter, der, der russische Bär, das Taubenschwänzchen, Eulenfalter wie die Gammaeule und verschiedene Spannerarten aufhielten.
Außerdem waren dort noch andere Insekten wie Libellen, Hummeln, Hornissen, Wildbienen und einige mehr zu beobachten.

Mit meinem Dreibeinstockerl sitze ich, oft über Stunden, bei den Insekten und erforsche diese eingehend und zeichne alles schriftlich auf. Danach Fotografiere ich die Art und deren Futterpflanzen und stelle das Ergebnis, in aufbereiteter Form, in meine Webseite ein.
Filmaufzeichnungen stellen eine Ergänzung meiner Forschungsarbeit dar, welche sehr zeitaufwändig ist. Diese werden ebenfalls meiner Seite hinzugefügt, oder auf YouTube hochgeladen.

Herr Direktor Heinz MITTER, Konsulent für Wissenschaft der oberösterreichischen Landesregierung und Leiter der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft am Biologiezentrum des Oberösterreichischen Landesmuseums, untersuchte 1991 die Käferfauna am Schiltenberg und publizierte das Ergebnis in der ÖKO.L 4.1997.
Der Schiltenberg erwies sich, bei der dortigen Individuenzahl pro Fangbecher, am ergiebigsten, was, laut seinen Angaben, die besondere Schutzwürdigkeit dieses Gebiets unterstreicht. Somit steht das untersuchte Gebiet klar an der Spitze aller im Linzer Stadtteil untersuchten Biotope.

Abschließend möchte ich Ihnen einen Besuch dieses wunderschönen Naturjuwels empfehlen und würde Ihnen danach gerne folgende Frage stellen, warum der Schiltenberger Wald noch kein Naturschutzgebiet sei?

Ihr Linzer Schmetterlingsflüsterer
Franz Huebauer

Quelle: Wikipedia, ÖKO.L (Untersuchungen zur Linzer Käferfauna) von Herrn Direktor Heinz MITTER, Huebauer

Wo: Schiltenberger Wald, Schiltenbergstr., 4030 Linz auf Karte anzeigen
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