Bluthochdruck – eine oft unerkannte Gefahr

Herbert Hackl ist Fachgruppenvertreter Innere Medizin an der Ärztekammer. | Foto: privat
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Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine weit verbreitete Erkrankung. Ab dem mittleren Lebensalter leidet beinahe jeder zweite Mensch in Österreich daran. Bis zum Alter von etwa 45 Jahren erkranken deutlich mehr Männer als Frauen, nach dem 54. Lebensjahr ist der Frauenanteil deutlich höher. Bei den meisten Patienten findet man keine organische Ursache. "Neben Faktoren wie genetische Veranlagungen, Geschlecht und Alter, die man nicht beeinflussen kann, sind es vor allem Lebensstilfaktoren, die zur Entwicklung eines Bluthochdrucks führen", sagt Herbert Hackl, Facharzt für Innere Medizin. Dazu gehören etwa bauchbetontes Übergewicht und Fettleibigkeit, Bewegungsmangel, zu hoher Salzverbrauch, Rauchen und übertriebener Alkoholkonsum. "Auch chronischer Stress kann zum Bluthochdruck führen", so Hackl.

Unerkannte Krankheit

Ein großes Problem bei der Diagnose: Der Bluthochdruck macht lange Zeit keine Beschwerden. "Rund 50 Prozent der betroffenen Patienten wissen nicht, dass sie an Bluthochdruck leiden", so Hackl. Es gibt kein spezifisches Symptom. Allgemeine Symptome wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Nasenbluten und Übelkeit können oft erst im fortgeschrittenen Stadium auftreten. Belastungskurzatmigkeit, Schmerzen in der Brust und Sehstörungen können Anzeichen von bereits eingetretenen Organschäden sein. "Patienten mit solchen Symptomen sollten den Hausarzt aufsuchen. Aber auch ,gesunde’ Patienten sollten sich gelegentlich den Blutdruck messen lassen, da nur bei frühzeitiger Erkennung und Start der Therapie in einem oft noch symptomlosen Stadium schwerwiegende Folgeschäden verhindert werden können", rät Hackl.

Schwere Folgeschäden

Zu den Folgeschäden zählen etwa eine Herzpumpschwäche, die Arteriosklerose (Gefäßschäden in den Arterien), Aneurysmen oder Herzrhythmusstörungen. Oft wird der Bluthochdruck als "heimlicher Gefäßkiller" bezeichnet: "Der Bluthochdruck mit seinen Folgeerkrankungen stellt die häufigste Todesursache in den industrialisierten Ländern dar. Die Hypertonie ist der stärkste kontrollierbare Risikofaktor für den Schlaganfall. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, ist bei hohem Blutdruck vier Mal so hoch wie bei Menschen mit normalem Blutdruck", warnt Hackl.

Mehrfache Messung

Die Diagnose erfolgt mittels Blutdruckmessungen. Diese ist eine einfache, beinahe überall verfügbare schmerzlose und nicht-invasive Untersuchung, die mithilfe einer Blutdruckmanschette am Oberarm durchgeführt wird. Da der Blutdruck aufgrund verschiedenster Faktoren schwanken kann, ist die Beurteilung oft schwierig. Die Diagnose sollte daher nicht auf Grundlage einer einzigen Messung erfolgen. Die österreichische Gesellschaft für Hypertensiologie empfiehlt mindestens 30 Messwerte. Sind mehr als sieben Messungen erhöht, liegt eine Hypertonie vor. Sehr aussagekräftig ist auch eine ambulante 24-Stunden-Blutdrucklangzeitmessung.

Vorbeugende Maßnahmen

Um jedoch gar nicht erst an Bluthochdruck zu erkranken, gibt es einige Dinge zu beachten: "Regelmäßige körperliche beziehungsweise sportliche Aktivität, mindestens fünf Mal eine halbe Stunde pro Woche, Gewichtskontrolle sowie Gewichtsabnahme, Salzrestriktion und vernünftige Ernährung mit ausreichend Obst, Gemüse, Olivenöl, Fischkonsum und ein geringerer Verzehr von Fleisch und Wurst sind nicht-medikamentöse Maßnahmen, mit der sich der Blutdruck nicht nur erfolgreich verhindern, sondern auch im Wirkungsausmaß eines Blutdruckmedikaments senken lässt", rät Hackl.

Bluthochdruck: Laut WHO-Definition liegt ab einem Blutdruckwert von bzw. über 140/90mmHG ein erhöhter Blutdruck (Hypertonie) vor.

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