Die Vorsorgeuntersuchung – das „Gesundheitspickerl“

Dr. Günther Schönhuber, Allgemeinmediziner in Linz | Foto: Dr. Günther Schönhuber
  • Dr. Günther Schönhuber, Allgemeinmediziner in Linz
  • Foto: Dr. Günther Schönhuber
  • hochgeladen von Signal O

„Vorsorge statt Nachsorge“ heißt es so schön. Diesem Motto getreu vereinbare ich meine erste Gesundenuntersuchung. Ahnungslos über den Ablauf und den Umfang der Untersuchung mache ich mich auf dem Weg zu meinem Hausarzt, Dr. Günther Schönhuber, der mir meine wichtigsten Fragen beantworten soll.

Während man in der Schulzeit noch einmal jährlich zur Untersuchung zum Schularzt musste liegt die Vorsorge später in den eigenen Händen. Viele gehen erst dann zum Arzt, wenn Probleme auftreten, manchmal ist es dann schon zu spät. In Österreich wird eine kostenlose Gesundenuntersuchung ab dem vollendeten 18. Lebensjahr angeboten. Dabei geht es vor allem darum Krankheiten oder mögliche Risiken im Vorhinein zu erkennen. Nachdem meine Schulzeit doch schon einige Jahre hinter mir liegt ist es an der Zeit einen Generalcheck zu machen. Immerhin bringt man sein Auto doch auch zur Begutachtung in die Werkstatt und lässt sich ein neues „Pickerl“ machen. Amüsant ist allerdings, dass die §57a-Begutachtung, das „Pickerl“, wesentlich häufiger gemacht wird als die Vorsorgeuntersuchung. Allein 2012 wurden laut Statistik Austria 2,9 Mio. Fahrzeuge zur Begutachtung in die Werkstatt gebracht, während vergleichsweise nur rund 926.000 Menschen ab dem vollenden 18 Lebensjahr bei der Gesundenuntersuchung waren (laut dem Bericht des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger an das Bundesministerium für Gesundheit sowie für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz). D.h. es waren mehr als 3 Mal so viele Fahrzeuge in der Werkstatt zum Check als Menschen beim Arzt. Es ist also Zeit die Statistik zu verbessern und mein „Gesundheitspickerl“ in Form einer Gesundenuntersuchung machen zu lassen. In der Ordination von Dr. Schönhuber wird dabei auf meine Fragen zur Untersuchung und den anfallenden Kosten eingegangen.

Wie sieht der Ablauf der Gesundenuntersuchung aus?
In erster Linie sollen bei der Gesundenuntersuchung „Volkskrankheiten“, wie Übergewicht, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit oder zu hohe Blutfette, die später zu einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder andere Folgekrankheiten führen können, frühzeitig erkannt werden. Darüber hinaus können je nach Notwendigkeit auch weitere Beschwerden bzw. Krankheiten abgeklärt werden.

Was genau wird untersucht?
Wesentliche Bestandteile sind die Erhebung von bisherigen Erkrankungen oder aktuelle Beschwerden, eine Blutabnahme, eine Harnuntersuchung, die Messung des Blutdrucks sowie die Bestimmung des Body-Mass-Index (Verhältnis zwischen Körpergröße und Gewicht). Auch eine umfassende körperliche Untersuchung gehört dazu. Ebenso sollte eine jährliche Kontrolle der Muttermale bei einem Hautarzt zur Hautkrebsvorsorge erfolgen. Ab dem 50. Lebensjahr erfolgt eine Stuhluntersuchung hinsichtlich Blutbeimengung bzw. eine Dickdarmspiegelung (in größeren Abständen), um so frühzeitig einen möglichen Darmkrebs aufzuspüren.

Sollte man sich in irgendeiner Weise auf die Untersuchung vorbereiten (z.B. vorher nichts essen)?
Ja, für die Blutabnahme ist es wichtig nüchtern zu sein. Allerdings können vorher Wasser bzw. Mineralwasser oder auch Kaffee und Tee ohne Milch und Zucker getrunken werden. Außerdem ist eine Gesundenuntersuchung eine gute Gelegenheit die Aktualität der Impfungen zu überprüfen. Daher sollte auch der Impfpass mitgebracht werden.

Gibt es Unterschiede bei der Untersuchung zwischen Männern und Frauen?
Während bei den Frauen im Rahmen der Blutabnahme auch das Blutbild kontrolliert wird, erfolgt bei den Männern ab dem 50. Lebensjahr eine Bestimmung des PSA-Wert, mit dem möglichst frühzeitig Prostatakrebs erkannt werden soll. Ansonsten werden Frauen für eine jährliche Untersuchung an einen Frauenarzt und ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre an einen Radiologen für eine Mammographie verwiesen.

Wie regelmäßig sollte man eine Gesundenuntersuchung machen?
Es wird empfohlen eine Gesundenuntersuchung einmal pro Jahr durchführen zu lassen.

Wie hoch sind die Kosten für eine Untersuchung? Gibt es Unterschiede bei der Kostenerstattung zwischen den verschiedenen Krankenkassen?
Die Kosten werden einmal pro Jahr gänzlich von der Krankenkasse übernommen. Dabei zählt allerdings nicht das Kalenderjahr, sondern es müssen 365 Tage zwischen den Untersuchungen liegen. Bei den Fürsorgen (LKUF, KFL, usw.) werden nicht wie sonst 90 Prozent rückerstattet, sondern die vollen 100 Prozent.
Darüber hinaus bietet die Sozialversicherung der gewerbliche Wirtschaft bei Erreichung bestimmter Gesundheitsziele die Möglichkeit den Selbstbehalt für (zahn-) ärztliche Leistungen von 20 auf 10 Prozent für die nächsten Jahre reduzieren zu lassen.

Nach der Untersuchung bei Dr. Schönhuber erhielt ich ein detailliertes Feedback zu den Ergebnissen. Generell werden dabei beispielsweise Empfehlungen für eine Ernährungsumstellung gegeben, falls irgendwelche Werte im Blut erhöht oder zu niedrig sind. Zudem werden mögliche Risiken bald erkannt und können dadurch rechtzeitig behandelt werden. Es empfiehlt sich auf seine Gesundheit bei Zeiten zu achten, denn mit dem Alter wird es nicht besser. Jetzt ist es noch einfach Gewohnheiten zu ändern und andere Wege einzuschlagen. Wer sein „Gesundheitspickerl“ machen möchte muss nur seinen Hausarzt aufsuchen und einen Termin vereinbaren.

Zur Person: Dr. Günther Schönhuber
Im Jahr 2007 schloss er sein Studium an der Medizinischen Universität in Innsbruck ab. 2011 eröffnete der Allgemeinmediziner und praktische Arzt Dr. Schönhuber eine Ordination in Linz und verfolgt zudem eine Lehrtätigkeit an der Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege am Diakonissen-Krankenhaus Linz. Seine Beliebtheit bei den Patienten wurde vergangenes Jahr mit dem DocFinder Patients' Choice Award prämiert.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Linz auf MeinBezirk.at/Linz

Neuigkeiten aus Linz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Linz auf Facebook: MeinBezirk.at/Linz - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Linz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.