Welt-Parkinson-Tag am 7. April in Linz

In Oberösterreich gibt es rund 3000 Personen, die an Morbus Parkinson erkrankt sind. | Foto: Alexander Raths/Fotolia
  • In Oberösterreich gibt es rund 3000 Personen, die an Morbus Parkinson erkrankt sind.
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In Österreich gibt es zwischen 16.000 und 20.000 Menschen, die an Morbus Parkinson erkrankt sind, in Oberösterreich knapp 3000. Durch die steigende Lebenserwartung wird sich die Zahl bis zum Jahr 2030 verdreifachen. Parkinson ist eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen, sie wird mit dem Alter häufiger, es sind aber auch schon Personen unter 40 Jahren betroffen. Die gute Nachricht ist, dass sich die Therapiemöglichkeiten in den letzten Jahren immer weiter verbessert haben.

Mut machen

Die Parkinson Selbsthilfe OÖ will Mut machen und das Bewusstsein fördern, dass es möglich ist, zusätzlich zur medizinischen Betreuung, durch eigene Aktivität den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen.
 Darüber soll bei einer Veranstaltung im Rahmen des Welt-Parkinson-Tages am 7. April 2014, von 14 bis 17 Uhr im Festsaal des Neuen Rathauses in Linz informiert werden. 
Gerhard Ransmayr, Leiter der Neurologischen Abteilung am AKh Linz wird in einer Doppelconference mit dem Betroffenen Günther Wagenthaler Neues zum Thema Parkinson weitergeben. 
Sabine Urbanits wird über Harninkontinenz (ungewollter Harnverlust) und Obstipation bei Parkinson referieren. Johannes Bauer, Präsident der Parkinson Selbsthilfe OÖ wird über die Bedeutung der Selbsthilfe sprechen. Unter der Leitung von Johann Ebner (Arzt und Betroffener), werden vier Betroffene und eine Angehörige berichten, wie es ihnen im Umgang mit der Krankheit geht. Zwischendurch bekommen die Besucher immer wieder die Möglichkeit, unter Anleitung der Logopädin Stieger Romana und des Physiotherapeuten Johannes Bauer, selber aktiv zu werden.

Parkinson aus Sicht einer Angehörigen

"Die Erkrankung meines Gatten an Mb. Parkinson hat bei mir den sofortigen Gedanken an Hilfe in einer Gruppe ausgelöst. Ich wollte die ,Last’ dieser Diagnose nicht in den eigenen vier Wänden belassen, wollte sofort an die Öffentlichkeit. Beim ersten Besuch der Selbsthilfe-Gruppe der JUPPS, habe ich die vielen Formen dieser Erkrankung kennengelernt und mein Gatte fühlte sich in sehr vielen Dingen beruhigt und bestätigt. Heute sieben Jahre später, habe ich in der Selbsthilfegruppe viele Ansprechpersonen, zum Teil auch Freunde und ein schönes Aufgabengebiet – die Leitung der Selbsthilfe-Gruppe Rohrbach. Mb. Parkinson hat mein Leben in vielen Bereichen verändert, die Geduld, Langsamkeit und Gelassenheit waren nicht unbedingt meine Stärken, habe aber schon dazugelernt. Es geht nichts mehr schnell, sofort und planbar. Jeder Tag ist anders und sicher anders als geplant. Jetzt sind Flexibilität, Empathie, Stütze und Sicherheit geben, aber sicher kein Mitleid gefragt. Gelingt an vielen Tagen ganz gut, es sind aber auch Tage der Mutlosigkeit, Verzweiflung und Unsicherheit dabei. In diesen Phasen sind die Treffen der Selbsthilfe Gruppen ganz besonders hilfreich", berichtet Christine Matschi.

Bericht einer Betroffenen

"Nach mehreren Jahren der Einnahme von Medikamenten (Antidepressiva) machte ich meine Neurologin auf das Zittern meiner rechten Hand aufmerksam. Sie ließ mich einige Übungen durchführen und beurteilte dann, dass dies nichts Bedenkliches sei. Das Zittern wurde aber stärker. Einige Freunde sprachen mich sogar darauf an. Auch ob ich mit dem rechten Knie Probleme hätte wurde ich manchmal gefragt. Daraufhin habe ich mir gedacht: „Hoffentlich ist es nicht Parkinson!“. Ich ging in die Buchhandlung, blätterte in einigen Medizinbüchern, las Artikel und informierte mich im Internet. Für mich erhärtete sich der Verdacht. Nach einem Jahr konfrontierte ich meine Ärztin erneut mit dem Zittern. Sie ließ mich dieselben Übungen machen und sagte dann: „Sie haben Morbus Parkinson“. Sie verordnete mir sogleich Sifrol. Meiner Frage nach genaueren Untersuchungen – wie etwa einer MRT – ging sie nicht nach. Sie hielt dies nicht für nötig. Daraufhin wechselte ich zu meiner jetzigen Neurologin. Diese holte die notwendigen Untersuchungen nach und begann mit der Behandlung von Parkinson. Seit 2009, damals war ich 53, komme ich nun mit Sifrol und Azilect aus. Vor wenigen Wochen traten einige neue Beschwerden hinzu, wobei es für mich immer schwierig ist zu beurteilen, ob es sich um Symptome von Parkinson oder doch um Nebenwirkungen der Antidepressiva handelt. Diese muss ich also noch abklären lassen. Ja, hin und wieder blicke ich mit Sorge in die Zukunft. Ich frage mich dann, wie es wohl weiter geht und viele Gedanken kreisen in meinem Kopf herum. Dann erinnere ich mich aber immer wieder an die Aussage eines guten Freundes und Seelsorgers: ,95 Prozent der Sorgen, die wir uns machen, treten nicht ein!'. Das baut mich wieder auf und beruhigt mich. Durch eine gute Freundin, die kurz vor mir selbst an Parkinson erkrankte, kam ich in die Selbsthilfegruppe sowie zu den JUPPS, wo ich sehr viele liebenswerte Leute kennen gelernt habe. Die verschiedenen Aktivitäten, Themen und Ausflüge machen Spaß und der gemeinsame Austausch in der Gruppe tut gut. Ich kann die Teilnahme anderen Betroffenen nur wärmstens empfehlen. Ich möchte mit Worten von Jürgen Mette schließen, der in seinem Buch ,Alles außer Mikado’ schreibt: ,Was morgen sein wird, überlasse ich dem, der Initiator und Vollender meines Lebens ist'.", berichtet Traudi Mühlehner.

Die Parkinson Selbsthilfe OÖ erreichen Sie unter 0680/1279891 oder ooe@parkinson-sh.at

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