20 Jahre gibt es in Linz Omas "zum Ausleihen"

Ingrid Kasticky mit den Zwillingen Magdalena und Leonard, die sie regelmäßig betreut. | Foto: Katholischer Familienverband/Omadienst
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  • Ingrid Kasticky mit den Zwillingen Magdalena und Leonard, die sie regelmäßig betreut.
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Wer Ingrid Kasticky mit Magdalena und Leonard auf dem Spielplatz sieht, käme nie auf die Idee, dass es sich nicht um eine "echte Oma" mit ihren Enkeln handelt. Kasticky ist Leihoma und betreut die Zwillinge jede Woche für ein paar Stunden. "Ich wollte in der Pension immer etwas Sinnvolles tun", sagt die 66-Jährige. Als Leihoma macht Kasticky alles, was eine Oma mit ihren Enkeln normalerweise eben so macht: Spielen, Basteln, Vorlesen oder kleine Ausflüge stehen auf dem Programm. Auch wenn sie nicht die leibliche Oma ist, haben sie die Kinder schnell ins Herz geschlossen. Aber auch die Eltern freuen sich, wenn Kasticky kommt. "Oft ist die echte Oma schon gestorben, wohnt weit weg oder kann die Kinder nicht regelmäßig betreuen. Für die Eltern ist die Hilfe und Unterstützung im Alltag durch eine Leihoma eine große Erleichterung", sagt Elisabeth Asanger vom Omadienst des Katholischen Familienverbandes. Dieser bekommt zahlreiche Anfragen und ist deshalb ständig auf der Suche nach interessierten Frauen, die sich vorstellen können, ebenfalls als Leihoma tätig zu sein.

Wichtige Bezugsperson

Wie viele Kinder eine Leihoma betreut und wie viele Stunden sie dafür aufwendet, bleibt jeder Frau selbst überlassen. "Ich habe zurzeit fünf Leihenkerl", sagt Kasticky, die gleich drei Familien unter die Arme greift. Die Arbeit funktioniert auf freiwilliger Basis, die Leihomas sind aber versichert und erhalten ein Anerkennungsgeld. "Für mich ist wichtig, dass ich es gerne tue. Sonst kommt auch nichts Gutes dabei raus." Als Leihoma wurde sie rasch zur wichtigen Bezugsperson. "Anfangs assoziieren die Kinder mein Erscheinen oft damit, dass die Mama weggeht. Aber meist gewinnen sie schon bald Vertrauen, kuscheln gerne, fragen, wann die Ingrid-Oma endlich wieder kommt. Dann sieht man, dass man etwas richtig gemacht hat und irgendwann wächst man so richtig zusammen. Mir macht es besonders viel Freude zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln."

Mit Rat und Tat

Für die Kinder ist es besonders wichtig, "dass sie in ihrer gewohnten Umgebung sein können", so die 66-Jährige. Die Kinder profitieren aber auch vom Zusammentreffen der Generationen: "Man hat ganz andere Erfahrungen und ein anderes Wissen als die Eltern, weil man ja auch schon ein paar Monate länger auf der Welt ist. Manche Dinge nehmen Kinder auch ganz anders an, wenn sie von jemand anderem kommen als von den eigenen Eltern." Doch auch die Erwachsenen holen sich gerne Rat von den Leihomas. Und die Omas selbst hält das Spielen mit den Kindern aktiv: "Ich muss ihnen ja ständig nachlaufen, das hält fit. Und es ist schön, Kontakt zu den Jungen zu haben, sonst versauert man ja. Ich lerne so viel von den Kindern. "

Was vor 20 Jahren in Linz klein begonnen hat, ist seitdem stark gewachsen. Heute sind in ganz Oberösterreich rund 380 Leihomas tätig. Für sie und für die Familien, die sie betreuen, findet am 22. April ab 14 Uhr ein großes Fest im Linzer Petrinum statt. Wer nun selbst Lust bekommen hat, künftig als Leihoma tätig zu sein, erhält mehr Infos unter 0732/7610-3431 bzw. 0732/7610-3432 oder familie.at/oberoesterreich

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