Schleifpapier statt Iphone

Amazon weigert sich Geld zu erstatten

In Deutschland gab es ähnliche Fälle bereits zuvor, seit Weihnachten 2022 häufen sich nun auch bei der Arbeiterkammer Oberösterreich die Beschwerden über Amazon-Pakete mit falschem Inhalt.

LINZ. So erhielt etwa ein Kunde aus dem Bezirk Gmunden, anstatt eines Tablets um knapp 700 Euro, lediglich ein Buch mit dem passenden Titel "Ich bin dann mal weg", des deutschen Autors Hape Kerkeling. Etwa 20 dieser bösen Überraschungen, bei denen statt teurerer Elektronikartikel, Rasierwasser, Schleifpapier oder Shampoo im Pakerl waren, wurden der AK bereits gemeldet. Die Fälle traten quer durch ganz Oberösterreich, etwa in Linz, Linz-Land, Perg oder Braunau auf. 

Amazon wollte Geld nicht zurückgeben

Besonders dreist: Trotz sofortiger Reklamation, weigerte sich der Versandriese den Kaufpreis zu erstatten. Amazon beharrte, darauf, dass die Pakete das Logistikzentrum mit der korrekten Ware verlassen haben und man für alles weitere nicht verantwortlich sei. Stimmt nicht sagt die AK und hat in allen gemeldeten Fällen, das Geld für die Konsumenten zurückbekommen. Das bisherige Verhalten Amazons sei laut AK rechtswidrig gewesen, denn das Unternehmen hafte bis zur ordnungsgemäßen Zustellung. 

Ware ausgetauscht

Wie genau es zum Austausch der Ware gekommen ist, steht derzeit noch nicht fest. Alle Fälle hatten aber eines gemeinsam: Die Pakete wirkten äußerlich völlig unversehrt und waren mit einem original Amazon-Paketband versiegelt. Der Verdacht der Konsumentenschützer ist, dass jemand mit Insider-Wissen während des Versandprozesses, den Tausch der Ware durchführt. 

Sofort Beweise sammeln

Die AK rät Betroffenen im Falle einer Falschlieferung umgehend ein Beweisfoto zu machen und mit Amazon Kontakt aufzunehmen. Außerdem sollte das Versandgewicht festgehalten werden. Sollte sich Amazon weigern, das Geld zurück zu bezahlen, hilft die AK im Fall der Fälle bei der Durchsetzung.