Urfahraner Markt-Gelände
Autokino ab 30. Mai jetzt fix
Schon kommendes Wochenende eröffnet das Autokino am Urfahraner Jahrmarkt-Gelände. Bis Ende August sind täglich zwei Vorstellungen für jeweils rund 220 Pkw geplant. Grüne und NEOS stehen der Nutzung skeptisch gegenüber und orten Probleme.
LINZ. Nur knapp einen Monat nach den ersten Gesprächen zum Autokino ist dieses bereits fix. Mit Unterstützung von Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) kann Initiator Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) den Plan für ein Autokino realisieren. Dieser zeigt sich erfreut über die rasche Umsetzung und erwartet daraus "Erfolg für die ganze Region". Hein betont, dass damit einer "ganzen Branche" geholfen sei. Gemeint sind damit Veranstalter und Kinobetreiber, im Fall des Linzer Autokinos die Verantstaltungsfirma KOOP, die auch jährlich das Krone-Fest umsetzt sowie der Kinobetreiber Hollywood Megaplex. Weiters wird es einen kleineren Gastronomie-Kiosk für Erfrischungen geben. Betreiben wird diesen die Benni Wagner Gastro (Eventalm).
Täglich zwei Vorstellungen bis 30. August
Zwei Vorstellungen täglich, jeweils um 18 und 21 Uhr, werden auf der 16 mal neun Meter großen LED-Wand abgespielt. Der Sound dazu kommt via spezieller Frequenz per Autoradio zu den Besuchern. Platziert wird die "Leinwand" nahe des Sportplatzes mit Ausrichtung Westen hin zum Ars Electronica Center. Die Zu- und Abfahrten werden über die Wildbergstraße und die Abfahrt beim Neuen Rathaus geregelt. Nach anfänglichen Zweifeln ist nun auch Bürgermeister Klaus Luger vom Konzept überzeugt. "Ich betrachte das Format als angemessen, um das Areal auch nach Wegfall des Urfahraner Marktes sinnvoll zu nutzen", so Luger, "wir versuchen in Zeiten von Corona das Mögliche zu ermöglichen."
Zusätzlicher Lärm und Abgase befürchtet
"Wie im falschen Film" fühlt sich dagegen Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger. "Während wir uns seit Jahren dafür einsetzen, dass die Schiffe endlich an den Strom angeschlossen werden, um Lärm und Abgase zu reduzieren, sollen jetzt die Bewohner durch ein neues Autoprojekt zusätzlich belastetet werden", so Schobesberger. Sie befürchtet erhöhte Lärm- und Abgasbelastung durch die Zu- und Abfahrten der mehr als 400 zusätzlichen Autos pro Tag. Außerdem sei zu erwarten, dass der Kinosound durch die offenen Autofenster und möglicherweise laufende Motoren weiteren Lärm verursachen.
Falsches Signal für fortschrittliche Nutzung
Auch von NEOS-Gemeinderat Lorenz Potocnik kommt Kritik. "Statt urbanen, fortschrittlichen Umsetzungenkehrt nun mit einem Autokino der Verkehr und Lärm zurück", so Potocnik. In der letzten Zeit seien durch mehrere Ideen-Wettbewerbe zahlreiche innovative Zwischennutzungsprojekte eingereicht worden, die vor allem Vorteile für die Linzer bringen würden. Die temporäre Nutzung als Autokino sende dafür "das falsche Signal".
Kein Verständnis für Kritik
Die Projekt-Befürworter zeigen für die Kritik am Autokino kein Verständnis. "Die bestehenden Projekte, wie die mögliche Donauinsel, seien langfristig angedacht und stehen nicht in Konkurrenz zum Autokino", so Hein. Durch die Tonübertragung via Autoradio sei die Lärmbelastung minimiert, der Motor dürfe während der Vorstellung nicht laufen.
Start am 30. Mai
Am Samstag, den 30. Mai um 18 Uhr findet die erste Filmvorführung statt. Gezeigt wird "Die Minions". Ticketreservierungen sind ausschließlich elektronisch über das Hollywood Megaplex möglich. Das Ticket kostet pro Fahrzeug 19,90 Euro. Darin dürfen sich zwei Erwachsene sowie Kinder aus dem selben Haushalt befinden. Infos zum Programm unter autokino-linz.at
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