Kepler Uniklinikum
Corona-Medikament wird in Linz getestet
Im Linzer Kepler Universitätsklinikum startet eine klinische Studie zu einem möglichen Corona-Medikament. Mitentwickelt wurde es vom Oberösterreicher Josef Penninger.
LINZ. Auf der ganzen Welt wird fieberhaft nach einem Medikament gegen COVID-19 geforscht – auch in Linz. Das Kepler Universitätsklinikum (KUK) ist eines jener weltweit 16 Spitäler, an dem ein vom oberösterreichischen Genetiker Josef Penninger mitentwickelter Wirkstoff zum Einsatz kommt. Das Medikament wird schwer an Corona erkrankten Patienten intravenös verabreicht und soll die Erkrankungsdauer und –schwere günstig beeinflussen.
Zweifache Wirkung
Der Wirkstoff wurde bereits Anfang der 2000er Jahre gegen die Corona-Viren SARS und MERS entwickelt, kam jedoch aufgrund des vergleichsweise raschen Endes der Epidemien nie zum Einsatz. Ziel ist es, das Eindringen des Virus in die Zellen zu verhindern.
"Prinzipiell gilt, je weniger Viren in menschliche Zellen eindringen und sich dadurch vermehren können, desto einfacher ist es für das Immunsystem, den Angriff abzuwehren", erklärt Prim. Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde.
Zum anderen reduziere es schädliche Entzündungsprozesse in der Lunge und schütze vor akutem Lungenversagen.
In Linz ist man stolz auf die Teilnahme an der Studie.
"Das beweist eindrucksvoll, wie wir in der medizinischen Versorgung der oberösterreichischen Bevölkerung von der Kompetenz und Vernetzung eines Universitätsklinikums profitieren können, so Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander und Franz Harnoncourt, Geschäftsführer der oÖ. Gesundheitsholding und der Kepler Universitätsklinikum GmbH.
200 Patienten in Dänemark, Deutschland, England und Österreich nehmen an der Studie teil und erhalten sieben Tage lang täglich zwei Infusionen mit dem Wirkstoff.
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