Energiesparen als großes Ziel
Weniger Energiekos-ten und eine bessere Luft. Linz soll von der Industrie- zur Energiesparstadt werden.
Viele Linzer Mieter verlieren jeden Monat bares Geld, weil ihr Haus schlecht isoliert ist. „Im Gegensatz zu Menschen, die ihr eigenes Haus am Land haben, können die Mieter nur wenig dagegen machen“, sagt Martin Sonnleiter, Dienststellenleiter des Umwelt- und Technik Center Linz (UTC). Auch in städtischen Kindergärten und Schulen fließen erhebliche Summen in Energiekosten, die einer veralteten Dämmung geschuldet sind. „Die Gelder könnten in anderen pädagogischen Bereichen sinnvoller investiert werden“, sagt Sonnleitner.
Seriöse Daten, welche Kosten genau entstehen, gab es bisher nicht, wie Stadträtin Eva Schobesberger verrät. „Rechnerischen Werte über den Energieverbrauch in Linz waren oft nicht wirklich real.“ Zumindest bei den öffentlichen Gebäuden wurden nun die Energiedaten exakt erhoben. Die mehr als 600 Wohngebäude der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz (GWG) sind demnach der größte Energieverbraucher der Stadt, gefolgt vom städtischen Gemeindemanagement, zu dem Schulen und Kindergärten gehören, sowie dem Gebäudekomplex des Allgemeinen Krankenhauses (AKh).
Auf Basis dieser Daten soll nun in Linz eine Energiewende eingeläutet werden. Die notwendigen finanziellen Mittel als auch die Kompetenzen zur Umsetzung sind allerdings in der Stadt nicht ausreichend vorhanden. Aus diesem Grund hat Linz nun die Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich beschlossen, wodurch die Hauptstadt zur Energiespargemeinde werden soll. Damit ist sie die erste größere Stadt in Europa, die sich zur Energiewende verpflichtet. „Wir übernehmen da eine Vorreiterrolle“, sagt Schobesberger.
Die Koordination für die Umsetzung des Projekts übernimmt das UTC. Eine umfangreiche Aufgabe, da acht Partner federführend in das Projekt involviert sind: die Linz AG, das AKh, die Linzer Veranstaltungsgesellschaft (LIVA), das Ars Electronica Center, die GWG, das Design Center, die Informations- und Kommunikationstechnologie und innerhalb des Magistrats das Gebäudemanagement und der Tiefbau Linz. „Die Gespräche laufen mittlerweile sehr gut, wir machen große Fortschritte“, sagt Martin Sonnleitner, Dienststellenleiter des UTC.
Jetzt sei es die entscheidende Aufgabe, die vorhandenen Daten entsprechend zu analysieren und konkrete Maßnahmen zu schaffen. „Alle Betreiber haben Interesse an der Umsetzung der Energiewende, weil es langfristig hilft, Kosten zu sparen“, sagt Sonnleitner, der von einer raschen Realisierung der Ziele überzeugt ist. „Es steckt bereits eine ungeheure Dynamik drin.“
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