Holzbau: Enormes Potenzial in der Stadt

Holzbau spielt vor allem im Communitybau, also Schulen, Horte, Gemeindezentren etc., eine große Rolle. Hier die Robinsonschule in Linz. | Foto: proHolz
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  • Holzbau spielt vor allem im Communitybau, also Schulen, Horte, Gemeindezentren etc., eine große Rolle. Hier die Robinsonschule in Linz.
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  • hochgeladen von Nina Meißl

„Holzbau ist weltweit im Trend“, sagt Stefan Leitner, Holzfachberater bei proHolz, einer Initiative der heimischen Forstwirtschaft, die alle Branchen entlang der Wertschöpfungskette des Baumes vertritt. Während andere Weltmetropolen das Potenzial des Holzbaus bereits erkannt haben, ist dieser in Linz noch wenig verankert: „Der Holzbau macht hier nur 14 Prozent der Bauvorhaben und ein Prozent der Nutzfläche aus“, weiß Leitner. Das ist sogar für Oberösterreich unterdurchschnittlich, wo 37 Prozent aller Bauten in Holz errichtet werden. Kaum verständlich, denn: „Das Know-how liegt eigentlich bei uns, gebaut wird aber woanders. In Österreich ist das Bauen stärker reglementiert als anderswo“, so Leitner. Man habe an internationalen Beispielen gesehen, dass viel mehr möglich wäre. Ein Forschungsprojekt zeigte, dass bereits jetzt 30-geschoßige Holzhäuser möglich wären.

Gesetzes-Änderung

proHolz setzte sich daher für eine Änderung des Baurechts ein, die im Juli 2013 erfolgte. Damit haben sich die Bestimmungen im Brandschutz entscheidend verändert und lassen nun wesentlich mehr Holzbau als bisher zu (sie-
he Kasten rechts). Bei proHolz rechnet man damit, dass vor allem der steigende Zuzug in die Städte und die Verteuerung der Grundstückspreise für einen Boom im urbanen Holzbau sorgen werden. Dazu tragen auch zahlreiche Forschungen und Innovationen der Holzbranche bei. „Es gibt heute fast nichts mehr, das man nicht aus Holz bauen könnte“, so Leitner.

Mehrere Projekte geplant

„In Linz stehen nun bereits einige Projekte in den Startlöchern“, weiß Leitner. Höchste Zeit, findet auch Veronika Müller, Managerin des Holzbau-Unilehrgangs „überholz“: „Es gibt in Linz Prestigebauten, wie den Sportpark Lissfeld, und es ist sicher auch einiges versteckt, etwa bei Aufstockungen, doch innerstädtisch ist noch nicht die Dichte erreicht, die wünschenswert wäre.“ Das größte Potenzial birgt der Holzbau bei Aufstockungen von bestehenden Gebäuden. Nicht nur, weil Penthäuser sehr lukrativ sind, werden hier zahlreiche Projekte erwartet. „Die Nachverdichtung ist ein riesiger Vorteil in der Stadtentwicklung, da keine Investitionen in die Infrastruktur, wie etwa Kanal oder öffentlicher Verkehr, nötig sind“, so Leitner. Zudem lassen sich Aufbauten oft nur in Holzbauweise realisieren, da der Bestand statisch nicht für weitere große Belastungen ausgelegt ist. „Holz ist ein sehr leichtes Material. Durch die Vorfertigung der Elemente in den Zimmereibetrieben ist eine besonders kurze Bauzeit möglich und es entsteht weniger Baulärm“, so Leitner. Dazu kommen weitere Vorteile: „Wer ökologisch bauen will, kommt um Holz heute nicht herum“, sagt Leitner. Müller ergänzt: „Holz ist auch im Raumklima absolut überzeugend. Man kann sich der Atmosphäre kaum entziehen.“

OÖ.Baurecht: Seit der Änderung des Baurechts mit 1. Juli 2013 sind Holzbauten mit bis zu vier Geschoßen und Holzfassaden bei Gebäuden mit bis zu fünf Geschoßen möglich. Bei Reihenhäusern dürfen auch die Zwischenwände in Holzbauweise ausgeführt werden. Aufstockungen wurden erleichtert.

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