"In abenteuerlichen Dimensionen denken"
Landeshauptmann Josef Pühringer skizziert in seiner Funktion als Kulturreferent, wie er sich die Entwicklung der Kulturpolitik vorstellt.
Von den "Investitionen in Häuser" wie das Musiktheater müsse man in den nächsten zehn Jahren zur "Investition in Inhalte" kommen, so Pühringer. Was das heißt?
1. will er die Marke "Bruckner" nicht nur weiterentwickeln sondern auch erweitern - heißt: "Nicht jedes Jahr ist nur rund um Bruckner ein Festival möglich."
2. müsse genau überlegt werden, welche inhaltlichen Schwerpunkte sich die Bruckneruni setzen solle.
3. soll ab Ende des Jahres die Positionierung des Musiktheaters diskutiert werden, damit dieses auch in fünf bis zehn Jahren volle Zuschauerränge vorweisen kann.
4. müsse erörtert werden, wie es mit der freien Szene weitergeht: "Ich will eine stärkere Zusammenarbeit von freier Szene und Institutionen erreichen, will die Grenzziehung dazwischen überwinden", so Pühringer.
5. möchte er einen Schwerpunkt auf Internationalität legen – die gemeinsamen Landesausstellungen mit Deutschland und Tschechien seien dafür ein erster Schritt gewesen, der Eintritt in die Donau-Moldau-Region ein weiterer.
Land der Wirtschaft, Kultur & Künste
Dabei will der Landeshauptmann Oberösterreich als Kultur- und Wirtschaftsregion positionieren – als "Land der Wirtschaft, Kultur und Künste, das gibt uns international Stellenwert".
6. Dass Oberösterreich ein Land der Wirtschaft und Industrie ist, soll sich aber auch im Kulturbereich stärker niederschlagen – etwa indem die Industriegeschichte in Museen stärker beleuchtet wird.
7. biete sich die Donau an als Kulturschwerpunkt an. "Sie gibt uns besondere Identität, wir müssen uns über die Marke 'Donau' mehr Gedanken machen, das ist bisher nur splitterhaft geschehen" – etwa im Rahmen der Landesausstellung mit Niederösterreich.
8. will Pühringer einen Schwerpunkt auf die Kinder- und Jugendkulturarbeit legen: "Nicht nach dem Motto 'für die Kinder tut es eh bald was' sondern mit Qualität. Einer der Kultur macht, muss die Kinder automatisch mitdenken."
9. soll die Gemeindekulturarbeit stärker unterstützt werden – etwa durch Wanderausstellungen in Gemeinden.
10. zeige der Erfolg des Projektes Höhenrausch, dass "wir in abenteuerlichen Dimensionen denken müssen". Neue, spannendere Ausstellungsformate seien gefragt – vorstellbar seien etwa Veranstaltungen im Stollen des Schlosses oder am Dachboden des Landestheaters.
Und 11. sei ein Zusammenführen der Kulturinstitutionen des Landes und der Stadt unumgänglich. Es wachse bereits zusammen, was zusammen gehört, so Pühringer. Ein gemeinsames Ticketservice und Marketing, gemeinsam erstellte Programmhefte mit aufeinander abgestimmten Schwerpunkten sowie das Heben von Einsparpotenzialen um in die Jugendkulturförderung zu investieren seien die vorrangigen Ziele.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.