Story der Woche
Linz ist Hotspot für faire Mode
Immer mehr Menschen legen Wert auf fair produzierte Waren. In Linz haben sie viele Möglichkeiten.
LINZ. Eigentlich ist Edeltraud Klose Volkswirtin. Mit 50 wollte sie jedoch "etwas Praktisches" tun und hat kurzerhand das Modegeschäft Eco von einem Freund übernommen. Eco in der Rainerstraße 16 steht für "ethically correct outfits" und ist eines von vielen Linzer Geschäften, in denen man "fair" einkaufen kann.
Gerechte Löhne
Was das bedeutet, weiß Florian Walter von Südwind OÖ: "Der faire Handel zielt darauf ab, dass alle am Produktionsprozess beteiligten Menschen einen gerechten Lohn für ihre Arbeit erhalten", sagt Walter. Meist stammen die Produkte auch aus biologischem Anbau. Das kostet oft ein paar Euro mehr, jedoch kommt das Geld direkt den Menschen und der Umwelt zugute. "Wer fair gehandelte Produkte kauft, hilft mit, dass Menschen in den Ländern des globalen Südens ein gutes Leben führen können", so Walter.
Zertifikate geben Orientierung
Orientierung geben die verschiedenen Zertifikate, darunter das bekannte FairTrade-Siegel. Bei Eco weisen die meisten Lieferanten das Gots-Zertifikat auf, das für Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern, die sozial verträglich produziert wurden, steht. Immer mehr Menschen ist das wichtig. "Wir haben ungefähr 50 Prozent Neukunden. Das ist in einer Nebenlage ein Wahnsinn, es geht ja keiner vorbei bei uns", sagt Klose. Pionierarbeit haben einst die Weltläden geleitet. Schon 1977 wurde der erste in Österreich gegründet.
Greißlerei für faire Produkte
Im Linzer Weltladen am Pfarrplatz 8 gibt es nicht nur fair produzierte Kleidung. "Im Grunde sind wir eine Greißlerei für fair gehandelte Produkte, von Mode bis Ledertaschen, Schmuck und Geschirr. Ganz wichtig sind Kaffee aus der eigenen Hausrösterei und Lebensmittel mit einem Schwerpunkt auf Schokolade", sagt Hannes Stammler, der den Weltladen seit 2009 führt. Auch er sieht den Trend hin zu fairen Produkten, ortet aber auch eine gewisse Spaltung der Gesellschaft: "Ein Teil der Menschen kauft große Mengen möglichst billig, egal wie sie produziert wurden. Ein anderer Teil geht in Richtung bewusstes Einkaufen", sagt Stammler. Besonders was faire Mode betrifft, hat sich Linz in den letzten Jahren zu einem Hotspot in Österreich entwickelt.
Messe macht Mut
Ins Eco kommen etwa Kunden von Wien bis Innsbruck, sagt Klose. Einen Grund dafür sieht sie in der größten Messe für Nachhaltigkeit und öko-fairen Konsum, die "WearFair & mehr", die jedes Jahr in der Tabakfabrik stattfindet. Das hätte die Läden ermutigt, nach Linz zu kommen. Wer sich selbst ein Bild machen will: Von 4. bis 6. Oktober öffnet die Messe wieder ihre Pforten. Natürlich wird dort auch Klose mit ihrer Mode anzutreffen sein.
Weitere Geschäfte
Nahezu alle Supermärkte bieten fair gehandelte Lebensmittel. Hier eine kleine Auswahl weiterer Geschäfte in Linz.
Xiling Mode
- Rainerstraße 15
Kleider machen Leute
- Herrenstraße 14
Kinderkram
- Volksgartenstraße 28
Eco
- Rainerstraße 16
Moschi
- Rainerstraße 13
Frontfood
- Pfarrgasse 20
Papiertiger
- Pfarrplatz 17
Sanfte Pflege
- Rathausgasse 2
Natur Werner
- Lessingstraße 9
Weltladen
- Pfarrplatz 8
Zimmer Kuchl Kabinett
- Hauptplatz 15
Mehr Informationen unter suedwind.at/oberoesterreich
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