Linz mit Lienz verwechselt
Linzer Taxilenker rettete "gestrandeten" Neo-Soldaten
Weil er Lienz mit Linz verwechselt hat, ist ein angehender Soldat am Hauptbahnhof gestrandet. Ein mitfühlender Taxilenker hat den verzweifelten jungen Mann rechtzeitig und zu einem echten Freundschaftspreis zu seinem Dienstantritt gebracht.
LINZ. Ein Linzer Taxilenker konnte einem angehenden Bundesheer-Soldaten mit großem persönlichem Einsatz aus der Patsche helfen. Der junge Mann sollte eigentlich um 9 Uhr in der Kaserne in Lienz in Osttirol seinen Dienst antreten. Dummerweise hatte er aber Lienz mit Linz verwechselt und stand so um 5.15 Uhr morgens am Linzer Hauptbahnhof – 350 Kilometer von seinem Ziel entfernt, knappe vier Stunden vor Dienstantritt. Die Fahrt mit dem Taxi nach Lienz kostet mehrere Hundert Euro, die der Neo-Soldat aber nicht hatte. "Er hat mir so leid getan. Und in der Kaserne hätte er sicher auch Probleme bekommen", erzählt Taxilenker Robert Petschenik. Also hat er sich entschlossen, den in Linz "Gestrandeten" jedenfalls nach Lienz zu befördern. Drei Stunden und 45 Minuten dauerte die Fahrt, bis er seinen Passagier buchstäblich in letzter Minute vor dem Kasernentor absetzen konnte.
Pünktliche Ankunft in Lienz
Den Großteil der Fahrtkosten hat der Taxilenker auf seine Kappe genommen, denn der Neo-Soldat hatte nur 170 Euro einstecken – sein Taschengeld für die erste Zeit im Grundwehrdienst. "Er hat es mir gegeben und sich entschuldigt, dass er nicht mehr hat", so der 49-Jährige. Unterstützung bekam Petschenik dann von seinem Arbeitgeber, dem Linzer Taxiunternehmen 2244, "Wir freuen uns, dass Herr Petschenik ein so engagierter und menschlicher Lenker ist", so Robert Neuhold, Betriebsleiter von Linzer Taxi 2244. Und: "So eine Geschichte passiert nicht alle Tage. Wir werden dem Lenker die entstandenen Kosten zurückerstatten." Zudem werde man Kontakt zum Neo-Soldaten aufnehmen und ihm sein Geld wieder retour geben. "Wie soll der junge Mann denn ohne Taschengeld beim Bundesheer über die Runden kommen?", sagt Neuhold.
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