Mehr Kontrollen für Mopedfahrer
Jugendliche holen sich Tuning-Tipps aus dem Internet – verstärkte Kontrollen sollen Unfälle verhindern.
1002 Moped-Unfälle, bei denen 1107 Personen verletzt wurden, ereigneten sich im Vorjahr in Oberösterreich – mehr als in jedem anderen Bundesland. Besonders häufig betroffen sind jugendliche Lenker im ersten Jahr, nachdem sie ihren Moped-Führerschein erhalten haben. Neben mangelnder Fahrpraxis, Selbstüberschätzung und riskantem Fahrverhalten nennt die Exekutive getunte Zweiräder als häufige Unfallursache. "Die leichte Verfügbarkeit von Informationen im Internet hat zu einem sprunghaften Anstieg ,frisierter’ Mopeds geführt", sagt Klaus Scherleitner von der Polizei.
Hohe Strafen drohen
729 Mopeds mussten im Vorjahr bei der Prüfstelle des Landes OÖ zur Neuzulassung vorgeführt werden, nachdem den Fahrzeugen das Kennzeichen aufgrund schwerer Mängel abgenommen wurde. Bei rund 500 bis 550 der festgestellten Mängel soll es sich um leistungsverändernde Modifikationen am Fahrwerk oder am Motor – also um typische Tuning-Maßnahmen – gehandelt haben. "Viele der geprüften Mopeds fahren bis zu 80 km/h schnell", sagt Scherleitner. Für illegale Veränderungen am Fahrzeug drohen Strafen bis zu 5000 Euro. Dazu kommen nochmals bis zu 5000 Euro für das Lenken eines Fahrzeuges ohne entsprechende Zulassung. Zusätzlich drohen Geldstrafen bis zu 2180 Euro für das Fahren ohne Führerschein, da Mopeds, die schneller fahren als gesetzlich erlaubt, als Motorräder zu werten sind. Daneben drohen Probleme beim Erwerb des L17-Führerscheins.
Unfälle verhindern
Um die Unfallzahlen zu senken und auch um die durch Manipulationen an Mopeds hervorgerufenen Lärmbelästigungen zu verhindern, wird die Polizei in den Sommermonaten verstärkt kontrollieren. Das Verkehrs-Ressort des Landes stellt dafür zusätzliche Mopedprüfstände zur Verfügung, die auch mobil eingesetzt werden können. "Damit soll niemand sekkiert werden und den Jugendlichen soll diese erste Freiheit auch nicht genommen werden. Es geht darum, durch eine verstärkte Kontrolldichte Unfälle zu verhindern", sagt Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer.
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