Story der Woche
Mit dem E-Scooter durch Linz

StadtRundschau-Redakteuer Andreas Baumgartner hat sich die neuen E-Roller ganz genau angesehen. | Foto: Diabl/BRS
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Die StadtRundschau hat sich die E-Scooter-Modelle und Angebot der beiden Leihanbieter in der Stadt genauer angesehen.

LINZ. Einen Monat lang kurven die Linzer nun schon mit den mietbaren E-Rollern durch Linz. Die flinken Elektro-Scooter stehen überall in der Stadt bereit und können per Smartphone (und Kreditkarte) entsperrt und ausgeliehen werden. Dann läuft ähnlich wie bei einem Taxi die Zeit. Je nach Anbieter fallen ohne Grundgebühr 10 oder 15 Cent pro Minute Fahrzeit an. Nach getaner Fahrt stellt man den Scooter, etwa an einem Radständer, in der Nähe seines gewünschten Zielorts ab.

Keine Helmpflicht

Auch wenn manche sich an der Fahrweise und dem Verhalten der Scooter-Fahrer stören (siehe Umfrage), gab es bislang keine gröberen Zwischenfälle mit den neuen Verkehrsteilnehmern. Der Polizei sind auf Nachfrage keine Unfälle mit Scooter-Beteiligung bekannt. Die Anbieter empfehlen jeweils das Tragen eines Helms, der jedoch ähnlich wie bei Radfahrern nicht Pflicht ist. Gerade zu Beginn sind Bremse, Gas und Lenkung etwas ungewohnt. Der Gashebel reagiert erst, nachdem auf etwa 4 km/h beschleunigt wurde. Beim Anfahren auf eine Kreuzung hilft die Motorbremse beim Verringern der Geschwindigkeit. Das vorschriftsmäßige Geben von Handzeichen funktioniert mit den Rollern jedoch so gar nicht. Wer während der Fahrt eine Hand vom Lenker gibt, verliert schnell die Balance und stürzt nur allzu leicht.

Starke Auslastung

Und wie gut nehmen die Linzer das Angebot an? – Linz habe zum Marktstart "sehr positiv überrascht", spricht Daniel Fuchs-Bauer, Marketingleiter Österreich bei Tier Mobility, von einer hervorragenden Auslastung. Der Berliner Anbieter ist derzeit mit 200 Rollern in der Stadt vertreten und will den E-Scooter zu einer echten Alternative im städtischen Straßenverkehr machen. Vorwürfe bezüglich fehlender Nachhaltigkeit lässt Fuchs-Bauer nicht gelten. In den Medien sei zuletzt von 28 Tagen durchschnittlicher Lebensdauer eines solchen E-Scooters zu lesen gewesen. Tier sammelt die Roller am Abend ein. Die leeren Akkus werden dann in der Werkstatt wieder aufgeladen. "Jeder Scooter wird täglich überprüft", erklärt Fuchs-Bauer. Auch Vandalismus sei bislang kein Problem – einem möglichst langen Scooter-Leben sollte damit nichts im Wege stehen.

Zweiter Anbieter startet durch

Künftig stehen den Linzern auch mehr E-Scooter zur Verfügung. Dafür verantwortlich ist der zweite Anbieter in der Stadt: Das österreichische Start-up Arolla befindet sich mit seinen E-Rollern derzeit noch in der Testphase und will Mitte April voll durchstarten. Die Testgeräte können die Linzer derzeit noch gratis nutzen. Ab 15. April stehen dann auch 150 nagelneue Arolla-E-Scooter bereit. "Damit das Angebot genutzt wird, muss es kostengünstig, möglicherweise sogar gratis sein", sagt Marketingleiterin und Mitgründerin von Arolla, Verena Weber. Preislich richtet man eine Kampfansage an den Mitbewerber. Zehn anstatt der 15 Cent pro Minute fallen bei Arolla an.

Die E-Scooter im Test

Bleibt man unter fünf Fahrminuten, wird zusätzlich nur die Ein-Euro-Grundgebühr fällig. Diese ist bei Tier Mobility fix zu bezahlen. Bei einer zehnminütigen Fahrt schwanken die Kosten zwischen 1,50 Euro und 2,50 Euro. Arolla plant zusätzlich Kooperationen mit Firmen und will so die Kosten für Kunden weiter nach unten drücken.
Auch fahrerisch gibt es Unterschiede. Während Tier auf eine Daumen- und Rücktrittsbremse setzt, gibt es bei Arolla einen klassischen Bremshebel, wie man ihn etwa vom Fahrrad kennt. Das Trittbrett ist beim österreichischen Anbieter auch etwas größer ausgefallen als beim Mitbewerber. Und auch die Griffweite bei den Arolla-Scootern ist etwas breiter als bei der Konkurrenz. Ein weiterer kleiner aber feiner Unterschied: Arolla zeigt in der App mit einem Ampelsystem an, wie viel Batterieleistung noch verfügbar ist. Bei Tier muss man dazu ein Untermenü aufrufen.

Zur Sache

Die Leih-Scooter mit Elektroantrieb gelten verkehrstechnisch als Fahrräder. Die maximale Fahrgeschwindigkeit ist auf 19 km/h beschränkt. Potenzielle Nutzer benötigen jeweils eine installierte Smartphone-App sowie eine Kreditkarte. Zwei Anbieter rittern in Linz um Kunden.

• Tier Mobility ist mit derzeit 200 E-Scootern in der Stadt vertreten. Das Geschäftsgebiet erstreckt sich von der Muldenstraße über das Linzer Stadtzentrum bis zur Johannes Kepler Uni. Pro Fahrt fallen ein Euro Grundgebühr sowie 15 Cent/Fahrminute an.

• Arolla hat derzeit einen Gratis-Probebetrieb mit 15 Rollern in Linz und Wels laufen. Ab Mitte April stehen dann 150 E-Scooter einsatzbereit. Für Fahren unter fünf Minuten bezahlt man einen Euro Grundgebühr. Danach 10 Cent/Minute.

StadtRundschau-Redakteuer Andreas Baumgartner hat sich die neuen E-Roller ganz genau angesehen. | Foto: Diabl/BRS
Ab Mitte April stellen zwei Anbieter ihre elektrischen Leih-Scooter den Linzern zur Verfügung. | Foto: Baumgartner/BRS
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