Künstliche Intelligenz
So erleichtern ChatGPT & Co. bereits jetzt unseren Alltag

Künstliche Intelligenz kann, als sinnvolles Werkzeug eingesetzt, zukünftig viele Prozesse beschleunigen und einfacher machen. | Foto: agsandrew/panthermedia
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  • Künstliche Intelligenz kann, als sinnvolles Werkzeug eingesetzt, zukünftig viele Prozesse beschleunigen und einfacher machen.
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Wie Künstliche Intelligenz schon heute unseren Alltag erleichtert: Wir haben mit mehreren Expertinnen und Experten über die möglichen Anwendungsbereiche sowie die Grenzen gesprochen. Wie die Schulen mit ChatGPT & Co. umgehen sollen, haben wir den Direktor des Akademischen Gymnasiums in Linz gefragt und eine spannende Anwort erhalten.

LINZ. Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) wirft Fragen auf: Wie wird sie unser tägliches Leben beeinflussen und welche Chancen sowie Herausforderungen bringt sie mit sich? Bei manchen Menschen löst die neue Technologie Unsicherheit aus. Tatsächlich ist KI in vielen Fällen bereits eine große Unterstützung – etwa für Unternehmen. Ein weit verbreiteter Teilbereich ist das Machine Learning. Dabei handelt es sich um eine Methode, bei der Maschinen große Datenmengen analysieren und daraus komplexe Muster und Zusammenhänge erkennen können. Es ermöglicht es Computern, automatisch aus Erfahrungen zu lernen und ihre Leistung zu verbessern.

Machine Learning löst komplexe Aufgaben

"Zur Anwendung kommt Machine Learning mittlerweile in vielen Bereichen, wie beispielsweise in der Bilderkennung, Bildgenerierung, Übersetzen von Text in andere Sprachen und Spracherkennung. Überall dort, wo Muster aus Daten erkannt werden können und diese Daten in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, kann Machine Learning prinzipiell angewendet werden", erklärt Elisabeth Rumetshofer. Als Doktorandin forscht sie derzeit an der Johannes Kepler Universität (JKU) am Institut für Machine Learning. Die Vorteile gegenüber traditioneller Software sind beachtlich. "Es können komplexe Aufgaben gelöst werden. Einmal trainiert, können solche Modelle Routinetätigkeiten für uns übernehmen und Prozesse
beschleunigen", so die Expertin. 

Elisabeth Rumetshofer forscht als Doktorandin derzeit an der Johannes Kepler Universität (JKU) am Institut für Machine Learning.  | Foto: Rumetshofer/privat
  • Elisabeth Rumetshofer forscht als Doktorandin derzeit an der Johannes Kepler Universität (JKU) am Institut für Machine Learning.
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Technologie versteckt sich häufig im Alltag

Auch als Normalbürger wendet man diese Technologie oft unbemerkt an. "Gerade in Smartphones sind viele Funktionen damit realisiert, von Objekterkennung bei der Kamera, um automatisch die optimalen Einstellungen zu setzen zu Spracherkennung oder bei Übersetzungsprogrammen", sagt Rumetshofer. Ein weiterer Aspekt der KI, der zunehmend in unseren Alltag Einzug hält, sind Chatbots wie ChatGPT. Diese Programme verwenden maschinelles Lernen, um menschenähnliche Unterhaltungen zu simulieren.

ChatGPT als sinnvolle Ergänzung zu menschlicher Arbeit

"Spannend ist ChatGPT, weil es dem Anschein nach qualitativ gehaltvollere Texte produzieren kann als andere Systeme davor", sagt Stefan Strauß vom Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in einem Interview. Der Wirtschaftsinformatiker promovierte an der JKU und forscht heute an der Schnittstelle zwischen Informatik und Gesellschaft. Grund für den Erfolg genau dieses Systems seien vor allem die finanziellen Mittel. "Dem Hersteller OpenAI steht sehr viel Geld zur Verfügung, das hat sicher auch eine Rolle beim jüngsten Qualitätssprung gespielt", so Strauß. Trotzdem sind laut dem Experten Inhalte oft fehlerhaft: "Trotz brauchbarer Ergebnisse produziert ChatGPT auch erhebliche Fehler und das Prüfen des Outputs von KI ist allgemein ein ungelöstes Problem." Als Werkzeug können solche Systeme jedoch gute Dienste leisten. "Als sinnvolle Ergänzung zu menschlicher Arbeit und nicht als Ersatz", betont Strauß in diesem Zusammenhang.

Wolfgang Zechmeister ist Direktor am Akademischen Gymnasium in Linz. Für ihn hat ChatGPT mehr Vor- als Nachteile. Er will im kommenden Schuljahr einen Verhaltenskodex in seiner Schule einführen. | Foto: Akad. Gymnasium Linz
  • Wolfgang Zechmeister ist Direktor am Akademischen Gymnasium in Linz. Für ihn hat ChatGPT mehr Vor- als Nachteile. Er will im kommenden Schuljahr einen Verhaltenskodex in seiner Schule einführen.
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ChatGPT didaktisch sinnvoll im Unterricht nutzen

Im Bildungsbereich steht momentan die Frage im Raum, wie solche Systeme in Zukunft genutzt werden sollen. Verbote sind für Strauß jedenfalls nicht der richtige Weg. Ähnlich sieht es Wolfgang Zechmeister, Direktor am Akademischen Gymnasium in Linz. "Sich einer solchen neuen Technik komplett zu verschließen finde ich persönlich nicht gut", so Zechmeister, "für die digitale Grundbildung ist ChatGPT eine gute Sache." Für ihn geht es darum, sich zu überlegen, wie sich diese Technologien didaktisch sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden könnten. "Es wird dazu einen gewissen Verhaltenskodex brauchen", meint der Schuldirektor. Darüber mache man sich am Akademischen Gymnasium gerade Gedanken für das nächste Schuljahr.

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