"Zukunft Klostergarten"
Stiller Protest gegen geplante Baustellenzufahrt
Anfang der Woche protestierten Eltern, Anrainer und Mitglieder der Initiative "Zukunft Klostergarten" gegen die Errichtung des Bauplatzes für das geplante Bauprojekt beim Kapuzinerkloster. Die überraschende Rodung des Klostergartens und die Ankündigung, dass die denkmalgeschützte Klostermauer temporär für die Baustellenzufahrt abgetragen werden soll, versetzte viele in Aufruhr. Wir berichteten HIER. Nicht zuletzt, da sich die Michael Reitter Schule für hör- und sehbeeinträchtigte Kinder direkt neben der zukünftigen Baustelle befindet. Eltern und Lehrer fürchten jetzt um die Sicherheit. Im vorangegangenen, jahrelangem kooperativen Planungsverfahren hätte man anderes vereinbart, so die Initiative. Seitens des Projektbetreibers – der Arbor Liegenschaftsverwaltungs GmbH – ist man anderer Meinung und spricht von einem Missverständnis.
LINZ. Am Montagmorgen rief der Elternverein der Michael Reitter Schule zum stillen Protest gegen die geplante Baustellenzufahrt in unmittelbarer Nähe zur Schule auf. Vergangene Woche rückten hier die ersten Bagger an und starteten mit der Rodung des Klostergartens. Der Bauplatz für das geplante Bauprojekt soll hier entstehen. Für die Zufahrt soll die denkmalgeschützte Mauer für die Dauer der Arbeiten abgetragen werden. "Es kann nur ein Missverständnis sein, dass an der engsten Stelle die Baustellenzufahrt für Lkws und Betonmischer genehmigt wurde. Es ist für mich nicht die Frage, ob, sondern wann hier ein Unglück mit hör- oder sehbeeinträchtigten Schülerinnen passiert", so der Obmann des Elternvereins, René Müllegger.
Bauplatz möglichst weit weg von Schule
Im Vorfeld wurde gemeinsam mit dem Projektbetreiber in einem kooperativen Planungsverfahren – erstmals auf den Tisch kamen die Pläne bereits 2015 – auf diese Problematiken hingewiesen. Eine Lösung, mit der alle Parteien zufrieden waren, schien erzielt. Wir berichteten HIER. Schon damals war vonseiten der Schule klar: Der Bauplatz kann nicht direkt neben dem Gebäude errichtet werden, da hier zu viel Lärm und Sicherheitsrisiken entstünden. „Angesichts der Megabaustelle, die hier entsteht, sollte die Zufahrt - wenn schon durch die Mauer - dann möglichst weit weg, wesentlich weiter östlich in großem Abstand zur Schule errichtet werden. Im Klostergarten muss maximal schonend vorgegangen werden und lärm- und staubintensive Tätigkeiten müssen möglichst von der Schule entfernt stattfinden. Unser ruhiger Unterricht ist sonst kaum möglich!“, betont Schuldirektorin Irene Mühlbach.
Runder Tisch mit allen Beteiligten angekündigt
Der Projektbetreiber wehrt sich gegen die Vorwürfe, hier entgegen der Abmachung gehandelt zu haben und spricht in den Medien von einem Missverständnis. Der Bauplatz sei aber an anderer Stelle "technisch nicht möglich" wird er in den OÖN zitiert. Man will aber mit der Initiative "Zukunft Klostergarten" im Gespräch bleiben und die Belastung für die Schule so gering wie möglich halten. Auch Erich Gusenbauer, Sprecher der Initiative "Zukunft Klostergarten", hält weiter am kooperativen Planungsverfahren fest: „Wichtig ist nun, das erschütterte Vertrauen durch volle Transparenz, auch im Umgang mit der Baustelle wieder herzustellen. Wir brauchen einen genauen Bauzeitplan, wo und was passiert und wie lange das dauert, mit wie vielen Lkws gerechnet wird, damit wir das alles in unserer Schule erklären können." Ein runder Tisch mit allen Beteiligten wurde durch die PR-Agentur des Projektbetreibers angekündigt. Einen genauen Termin dafür gibt es noch nicht. Wir werden berichten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.