In 130 Metern Höhe
Zeitkapseln am Turm des Linzer Mariendoms eingelegt
Am 5. Oktober 1901 wurde die erste Zeitkapsel in der Turmkreuzkugel des Linzer Mariendoms eingelegt. Exakt 120 Jahre später wurde das Spektakel wiederholt.
LINZ. Mit der Einlegung von vier Zeitkapseln ist die Turmhelmsanierung am Linzer Mariendoms abgeschlossen. "Ein großes vergelts Gott, dass alles gut und ohne Unfälle abgelaufen ist", bedankte sich Bischof Manfred Scheuer bei allen beteiligten ArbeiterInnen und den zahlreichen SpenderInnen, die die Sanierung ermöglichten.
Bischof brachte Zeitkapseln persönlich auf den Turm
Scheuer ließ es sich auch nicht nehmen, die Zeitkapseln persönlich per Rucksack auf den Balkon am Turm der Linzer Kathedrale zu bringen. Von dort aus übernahm dann ein Fassadenkletterer, der die Kapseln in die goldene Turmkreuzkugel hoch über der Stadt verwahrte. In frühestens 100 Jahren wird die Kapsel dann wieder geöffnet – der Inhalt bleibt streng geheim und soll so für die Nachfahren eine Überraschung bleiben. So viel sei verraten: Neben einer Urkunde und sakralen Beigaben sind auch tagesaktuelle Zeitungen, Domkrippen-Figuren aus dem 3D-Drucker sowie eine FFP2-Maske in der Kapsel verwahrt.
Zur Sache
Versteckte Zeitkapseln sind in katholischen Kirchen keine Seltenheit. Alleine in Oberösterreich Kirchtürmen wurden rund 100 der Zeitdokumente entdeckt und geöffnet. Die Kapseln enthalten üblicherweise eine Urkunde, sowie sakrale und auch profanen Beigaben. Bei der Öffnung der ersten Zeitkapsel, die 1901 in der Turmkreuzkugel verwahrt wurden, fand man darin auch zahlreiche Reliquien. Die kultischen Gegenstände sollen Unheil von der Kathedrale abwenden. Gefunden wurde in Linz etwa ein Knochenstück des Heiligen Cyprianus sowie ein Holzstück des Heiligen Kreuzes.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.