30 Millionen
Investor schnappt sich die ÖBB-Häuser im Franckviertel
Die zum Verkauf gestandenen ÖBB-Häuser im Franckviertel sind an einen privaten Investor gegangen. Ein Gemeinderatsbeschluss soll dessen Spielraum aber einschränken. Kritik kommt von den Grünen.
LINZ. "Dieses Szenario haben wir befürchtet", sagt FPÖ-Gemeinderat Zeljko Malesevic. Die städtische GWG ist bei dem Bieterverfahren um das teils leerstehende ÖBB-Wohnareal im Franckviertel leer ausgegangen. Ein privater Immobilienkonzern hat mit fast 30 Millionen Euro das Fünffache des ursprünglichen Ausrufungspreises geboten. Trotzdem werde man den Kampf um soziale Wohnsicherheit fortsetzen. "Im Franckviertel leben überwiegend Arbeiter mit ihren Familien und daher darf es dort nicht zur Explosion der Immobilienpreise kommen", so Malesevic. Um der Entwicklung des Areals einen Rahmen vorzugeben, sollen die Grundstücke in der kommenden Gemeinderatssitzung von Wohngebiet in ein Gebiet für den sozialen Wohnbau umgewidmet werden. "Diese Änderung macht Immobilienspekulationen weitgehend unmöglich", so Malesevic.
Grüne vermuten Hochhauspläne
Die Linzer Grünen sprechen von einem "katastrophalen Ergebnis". "Wenn private Investoren solche Summen zu zahlen bereit sind, rechnen sie wohl fix damit, Hochhäuser bauen zu dürfen, damit sich ihre Ausgaben bezahlt machen", sagt Klubobmann Helge Langer. Das sei die Folge der Hochhaus-Politik von SPÖ und FPÖ der vergangenen Jahre. Zudem hätte Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) abgesehen von einem Brief an die ÖBB im Jahr 2008 nichts mehr unternommen. "Hätte er entschlossener gehandelt, wäre die jetzige Situation gar nicht erst entstanden", so Langer. Luger weist die Kritik zurück.
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