Verkehr im Neustadtviertel
Kindergarten fordert Sicherheitsmaßnahmen für die Humboldtstraße
Keine Aussicht auf eine Lösung gibt es offenbar für die Bewohnerinnen und Bewohner im verkehrsgeplagten Neustadtviertel. Nach einer klaren Absage für Tempo 30 in der stark befahrenen Humboldtstraße durch Verkehrsreferent Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) hagelt es Kritik von Grünen und KPÖ. Jetzt meldet sich auch ein ansässiger Kindergarten zu Wort. Durch eine Baustelle ist der ohnehin schmale Gehweg seit längerem komplett blockiert. Eltern und Betreuerinnen fürchten jetzt um die Sicherheit der Kinder und wenden sich in einem Schreiben direkt an Baier.
LINZ. "Wir wenden uns sehr besorgt an Sie, da sich die Verkehrssituation vor unserem Kindergarten zunehmend verschärft", heißt es in einem Schreiben des "Kindergarten für alle" in der Linzer Humboldtstraße an den Verkehrsreferenten Bernhard Baier (ÖVP). "Dem provisorisch, aufgrund der Baustelle errichteten Schutzweg, wird von Autofahrern zu wenig Beachtung geschenkt und ein sicheres Passieren der Humboldtstraße ist insbesondere mit einer Kindergruppe beinahe unmöglich", führt der Vorstand des Kindergartens weiter aus.
Verkehrsberuhigung seit Jahren gefordert
Die angespannte Verkehrslage im Neustadtviertel ist kein neues Thema. Seit Jahren versuchen Anrainerinnen und Anrainer, die Stadtpolitik zu Lösungen zur Verkehrsberuhigung zu bewegen. Die BezirksRundSchau berichtete etwa HIER und HIER. Bisher mit mäßigem Erfolg. Zuletzt ließ der ehemalige Verkehrsreferent Markus Hein (FPÖ) nach einem dramatischen Unfall mit tödlichem Ausgang im vergangenen Jahr immerhin Radarboxen in der Humboldtstraße installieren. Langfristige Lösungen wurden versprochen, bis jetzt allerdings nicht eingelöst.
Grüne & KPÖ: "Blockade gegen Tempo 30 aufgeben"
Nach einer klaren Absage an die lange geforderte generelle Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h durch den jetzt zuständigen Verkehrsreferenten Bernhard Baier (ÖVP), hagelt es Kritik von Grünen und KPÖ. „Diese Haltung ist unverständlich und sehr enttäuschend. Schließlich liegen genügend Vorschläge auf dem Tisch – etwa die Neuaufteilung des vorhandenen Straßenraumes, die rasch und unkompliziert umgesetzt werden können“, so Grünen-Klubobmann Helge Langer. Auch KPÖ-Gemeinderat Michael Schmida fordert Baier auf, seine "Blockade gegen Tempo 30" aufzugeben. "Laut Verkehrsclub Österreich haben Graz und Salzburg mit rund 80 Prozent den höchsten Anteil an Tempo-30-Limits im Straßennetz, Wien hat rund zwei Drittel, Linz aber nur 45 Prozent", betont Schmida.
Kindergarten fordert Schutzmaßnahmen
Auch im Schreiben des "Kindergartens für alle" ist eine Geschwindigkeitsreduktion in der Humboldtstraße zentrales Thema. Weiters werden darin Schilder, die auf die Anwesenheit von Kindern aufmerksam machen, ein regulärer gut abgesicherter Schutzweg an der Ecke Schillerstraße und eine Verbreiterung der Gehwege auf Mindestbreite gefordert.
Baier: "Werde mir vor Ort ein Bild machen"
Gegenüber der BezirksRundSchau bestätigt Baier seine Entscheidung in Bezug auf Tempo 30 in der Humboldtstraße: "Wir haben in der Innenstadt flächendeckend Tempo 30. Ausnahme bilden die Hauptachsen, wie die Humboldtstraße. Ansonsten weichen Autolenker in die umliegenden Wohngebiete aus. Das wäre kontraproduktiv und würde zu einer massiven Belastung der Seitenstraßen führen." Die Einladung des "Kindergartens für alle", sich bei einem Termin persönlich von den Problemen vor Ort zu überzeugen, nimmt Baier aber an. "Dem Kindergarten-Vorstand wird ein Terminvorschlag meinerseits zugesendet", so Baier gegenüber der BezirksRundSchau. "Falls es realistische Möglichkeiten einer Verbesserung gibt, bin ich dazu selbstverständlich bereit", so Baier. Wir werden darüber berichten.
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