Franckviertel
ÖBB-Häuser: Eine Umwidmung als Sicherheitsnetz

- Nur mehr weniger als die Hälfte der Wohnungen sind belegt.
- Foto: BRS/Diabl
- hochgeladen von Christian Diabl
Die Stadt Linz bemüht sich um den Ankauf der ÖBB-Siedlung im Franckviertel, um leistbaren Wohnraum zu bewahren. Für den Fall das der Kauf nicht klappt, will man mit einer Umwidmung Tatsachen schaffen.
LINZ. Mitte April hat Infrastrukturministerin Leonore Gewessler Post von der Stadt Linz bekommen. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) bekundet in dem Schreiben offiziell das Kaufinteresse der Stadt an der alten Eisenbahnersiedlung zwischen Ginzkeystraße und Füchselstraße im Franckviertel. Wie berichtet, will die ÖBB die großteils leerstehenden Häuser verkaufen – an den Bestbieter, so die Ausschreibung. Der Stadt will das Areal aber für dringend benötigten leistbaren Wohnraum erhalten und appelliert nun an Gewessler und die ÖBB, auf Profitmaximierung zu verzichten und direkt an die Stadt zu verkaufen.
"Ein Kauf durch die Stadt Linz würde einem Versteigerungswettbewerb und damit einer Profitmaximierung sowie hohen Belastungen der Mieter entgegenwirken. Denn dabei käme ein realer Kaufpreis auf Basis eines Schätzgutachtens und nicht der Bestbieter zum Zug", so Luger.
Das sei möglich, weil der Verkauf von Grundstücken durch die öffentliche Hand per se nicht dem Vergaberecht unterliegt. Bleiben die ÖBB beim Bestbieterprinzip hätten die Stadt wie auch Gemeinnützige Wohnungsgesellschaften wohl keine Chance gegen finanzkräftige Investoren.
Sicherheitsnetz Umwidmung
Verlassen will sich die Stadt Linz auf ein Entgegenkommen der ÖBB aber nicht. Um auch künftig leistbaren Wohnraum auf dem Areal zu garantieren, soll vom Gemeinderat eine Umwidmung beschlossen werden. "Mit der Umwidmung in ein Gebiet des sozialen Wohnbaus ziehen wir unabhängig vom Ausgang des Verkaufsprozederes ein starkes Sicherheitsnetz für Mieterinnen und Mieter ein", sagt Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ). Das Franckviertel müsse weiter leistbar bleiben und dürfe nicht Grundstückspekulationen zum Opfer fallen. Am 5. Mai endete die Angebotsfrist, eine Antwort aus Wien lag bis Redaktionsschluss noch nicht vor.
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