Forstwirtschaft
Der Wald der Zukunft

Bischofsvikar Johann Hintermaier und Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger beim wohl höchsten Baum Oberösterreichs, einer 60 Meter hohen Douglasie. | Foto: Land OÖ/Kraml
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Der Klimawandel verändert die heimischen Wälder. Fichten halten der Trockenheit nicht Stand. Douglasien dagegen sind besser an den Klimawandel angepasst.

OÖ. Durch den Klimawandel steigen nicht nur die Temperaturen, auch die Niederschlagsverteilung über das Jahr verändert sich. Die meisten Niederschläge verschieben sich in den Winter, während die Sommer immer trockener werden. Das verändert auch die heimischen Wälder. Längere Trockenphasen, Hitze und Borkenkäfer setzen der Fichte massiv zu. Für viele Waldgebiete ist diese Baumart nicht mehr geeignet. Zur Zeit stehen Fichten noch auf knapp 53 Prozent der oberösterreichischen Waldflächen.

An die Zukunft denken

Um dem vorzubeugen, sollte man schon jetzt an die Zukunft denken. "Im Jahr 2100 werden Bäume umgeschnitten, die jetzt gepflanzt werden", sagt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Das Domkapitel Linz leistete bereits vor etwa 120 Jahren eine österreichweite Vorreiterrolle: schon damals wurden dort Douglasien angepflanzt.

Hoffnungs-Baumart Douglasie

Die in Nordamerika heimische Douglasie ist es gewöhnt, dass im Sommer kaum Niederschlag herrscht. Dadurch ist sie besser an den Klimawandel angepasst als die heimische Fichte. Außerdem hat sie weitere positive Eigenschaften: denn sie wächst schnell, ist nicht so anfällig für Borkenkäfer, produziert weniger Harz und ist biegsamer als die Fichte. Dadurch hält diese Baumart Schneedruck besser stand.

Der höchste Baum Oberösterreichs

Außerdem ist der vermutlich höchste Baum Oberösterreichs eine Douglasie. Mit einer Höhe von 59,9 Metern und 18 Festmetern steht er im Wald des Domkapitels Linz in St. Thomas am Blasenstein (Bezirk Perg). Die Waldfläche der Domherren beträgt 1840 Hektar und ist schon seit 235 Jahren in ihrem Besitz. Pro Jahr werden dort rund 15.000 bis 18.000 Kubikmeter Holz genutzt.

"Ganz besonders sind für uns die Douglasien, denn wir haben neben der höchsten auch ein Prachtexemplar mit dem stärksten Stammumfang", so Johann Hintermaier, der für den Wald des Domkapitels zuständige Bischofsvikar. Derzeit sind ein Forstwart, eine Bürokraft und sechs Forstfacharbeiter im Domkapitel Linz beschäftigt.

5.000 Hektar in Österreich

Derzeit stehen in OÖ in etwa 500 Hektar und in ganz Österreich 5.000 Hektar Douglasien. Auch wirtschaftlich gesehen, zahlen sich Douglasien aus: sie bringen im Verkauf etwa 115-120 Euro pro Festmeter und lassen sich gut zu Möbeln, Terrassen oder Fassaden verarbeiten. Auch für Baumkronenwege oder in veredelter Form (Retrotimber) zur Sanierung von Kirchen sind sie geeignet. Denn gedämpftes Douglasienholz sieht aus, als wäre es schon hunderte Jahre alt.

Klimaschutz Nummer Eins

"In ein Holzhaus und damit in die heimische Forstwirtschaft zu investieren ist der Klimaschutz Nummer Eins", so Rudolf Ortner, Geschäftsführer des Sägewerks Ortner. Denn der Bau eines Gebäudes in Holzbauweise spare insgesamt 90 Tonnen CO2. Das entspricht dem CO2-Ausstoß eines Autos auf einer Strecke von 70.000 Kilometern.

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