Immo-Preise

"Die Zeiten mit unbegrenztem Marktwachstum sind vorbei"

Der Immobilienmarkt dürfte sich 2023 drastisch ändern. Die Immobilienexperten von Remax rechnen mit einem Rückgang auf das Niveau von vor drei Jahren. Auch in Linz wird sich am Markt, trotz hohem Angebot weniger bewegen. Dennoch können sich vor allem Junge kaum noch ein Eigenheim finazieren.

LINZ. 2023 wird das Jahr der Trendwende am Oberösterreichischen Immobilienmarkt. Die Experten von Remax rechnen mit einem Einbruch der Nachfrage um 10 Prozent im Bundesland. Die Preise dürften laut Prognose um 6,6 Prozent einknicken.

Unbegrenztes Wachstum ist vorbei

Auch für Linz gilt: "Die Zeiten mit einem jährlichen Preisanstieg und einem unbegrenzten Marktwachstum sind vorbei", so Kurt Gattringer von Remax Linz. Den Grund sieht der Experte vor allem in den steigenden Kreditzinsen und den seit vergangenem Jahr strengeren Vergabekriterien. Insbesondere die Deckelung der monatlichen Krediterate bei 40 Prozent des monatlichen Haushaltseinkommens, mache es für junge Familien kaum noch möglich Eigentum zu erwerben.

Top-Lagen unverändert

Die Preise bei Neubauwohnungen in bester Lage sieht Gattringer nicht in Gefahr, in mittleren Lagen sei jedoch mit einem Rückgang zu rechnen. Bei den derzeit knapp 700 Eigentumswohnungen am Linzer Markt belaufen sich die Preise auf etwa 6.000 Euro pro Quadratmeter in Top-Lagen und rund 4.500 Euro in durchschnittlicheren Gegenden. 

Mieten könnten unleistbar werden

Bei Mietwohnungen bestünde laut Gattringer vor allem die Gefahr, dass die Miete für viele unleistbar wird, sollte die Eigentümer von der Indexanpassung gebrauch machen. Auch, weil in Zukunft die Betriebskosten wegen der steigenden Energiekosten deutlich anziehen werden. In Linz werden laut Remax aktuell knapp 1.000 Mietwohnungen angeboten. Bei gebrauchten Kleinwohnungen bis zu 50 m2 liegt die Nettomiete bei etwa 8 Euro pro Quadratmeter, größere Wohnungen kosten 6 bis 7 Euro pro Quadratmeter. Baugrundstücke bleiben unverändert Mangelware.