Insolvenz trotz Corona-Hilfen in Millionenhöhe
Megapleite für Linzer Schmuck- und Uhrenhändler
Der Schmuck- und Uhrenhändler "Alphagold" mit Sitz in Linz ist Pleite. Das Unternehmen hat beim Landesgericht Linz die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beantragt, berichtet am Mittwoch der Alpenländische Kreditorenverband. Betroffen sind 108 Angestellte und mehr als 180 Gläubiger.
LINZ. Die Schulden des vor 33 Jahren gegründeten Handelsunternehmens, das in Österreich 32 Filialen der Marken "Le Clou" und "Juwelier Reiter" betreibt, belaufen sich auf knapp 9,5 Millionen Euro. Dem stehen laut Kreditorenverband Aktiva von nur etwa 600.000 Euro gegenüber. "Le Clou" und "Juwelier Reiter" gibt es oberösterreichweit in Wels, Pasching, Mattighofen, Gmunden, Vöcklabruck, Steyr und Mauthausen.
2,2 Millionen Euro Corona-Hilfen
Als Gründe für die Megapleite gibt das Unternehmen unter anderem die seit 2015 veränderten Rahmenbedingungen für den Einzelhandel durch die Digitalisierung an. Die Corona-Pandemie habe trotz Restrukturierungsmaßnahmen ihr Übriges getan. Die "ALPHAGOLD Schmuck- und Uhrenvertriebsgesellschaft m.b.H." hat laut Transparenzdatenbank für die Jahre 2020, 2021 und 2022 mehr als 2,2 Millionen Euro Corona-Hilfen erhalten. Das Unternehmen habe mit den staatlichen Beihilfen hauptsächlich Kredite bei der Hausbank getilgt, berichtete der KSV1870. Geplant ist das Unternehmen fortzuführen. Die Finanzierung der Sanierungsplanquote in Höhe von 20 Prozent, soll durch die Fortführung und mit Hilfe von österreichischen sowie internationalen Investoren gelingen.
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