Kinderbuch zum Tabuthema Tod
Für Menschen – ob jung oder alt – ist es traumatisch, wenn im Familien- oder Freundeskreis jemand verstirbt. Wo ist dieser geliebte Mensch jetzt? Was ist mit ihm passiert? Bei vielen Kindern und Erwachsenen ruft der Gedanke an den Tod oft viele Ängste hervor. Doch oft wird das Thema aus unserem Leben verbannt – nicht nur, weil es Trauer hervorruft, sondern auch, weil wir oft nicht die richtigen Worte im Umgang damit finden. Die Linzer Autorin Bettina C. Pockenauer will dem entgegenwirken. Sie veröffentlicht im Oktober das Buch "Mama, erzähl mal, was heißt sterben?".
Persönliche Erfahrung
Pockenauer schreibt dabei aus eigener Erfahrung. Im Alter von vier Jahren verlor sie ihren Großvater. „Für mich war er plötzlich verschwunden und ich ahnte, er würde nicht mehr wiederkommen. Daraus ergab sich für mich die Folgerung, dass sich Menschen, die sterben, einfach in ,Nichts’ auflösen würden“, erinnert sich die Linzerin. Diese Vorstellung machte ihr jedoch große Angst. Die damals Vierjährige konnte und wollte sich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen, dass auch sie selbst sich einmal in „Nichts“ auflösen sollte.
Beruhigende Philosophie
Aus diesem Grund beschäftigte sich Pockenauer auch weiterhin immer wieder mit dem Thema Tod, sammelte Nahtoderfahrungen von Überlebenden und las viele Bücher zu diesem Tabuthema. Im Laufe der Jahre ergab sich für Bettina C. Pockenauer eine für sie stimmige und beruhigende Philosophie, mit der sie bis heute gut leben konnte. „Als ich dann selbst Mutter wurde, wollte ich verhindern, dass auch meine Kinder irgendwann einmal dieselbe Angst aufbauen würden, sobald jemand im Umkreis stirbt. Daher erzählte ich ihnen die Geschichte, welche ich jetzt, Jahre später, zu Papier brachte, indem ich ein Buch darüber schrieb und es illustrierte“, erzählt die Autorin von den Anfängen ihres Buches.
Angst nehmen
Entstanden ist eine berührende und gleichermaßen beruhigende Geschichte. Dabei machen sich zwei Seelen auf den Weg zur Erde, um dort gemeinsam ihre Erfahrungen zu sammeln. Sie werden als Zwillinge geboren, wachsen fröhlich miteinander auf. Plötzlich stirbt der Junge bei einem Unfall, seine Schwester versucht ihre Trauer zu überwinden, indem sie mit der Seele des Zwillingsbruders bis zum eigenen Tod in Kontakt bleibt.
Die Linzerin möchte mit ihrem Buch Kindern und ihren Eltern die Angst vor dem Tod nehmen, indem sie durch die Geschichte einen neuen Zugang zu diesem Thema bekommen können. Sie lernen, dass man nach dem Sterben nicht „weg“ ist und sich auch nicht in „nichts“ auflöst, sondern dass es auch danach noch „etwas“ gibt, etwas, das wir jedoch nicht sehen können.
Geeignet ist das Bilderbuch für alle ab vier Jahren. Es ist in ausgewählten Buchhandlungen erhältlich, u.a. bei Fürstelberger, Alex und dem Waldorfbuchladen in Linz, bei Ennsthaler in Steyr und Haas in Wels. Außerdem kann man es bestellen auf books4you.at
Infos:
Titel: "Mama, erzähl mal, was heißt sterben?"
ISBN: 978-3-9504484-0-5
Preis: 19,90 Euro
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.