Schlaganfall: Jede Minute zählt

Wer einen Schlaganfall erleidet, muss so schnell wie möglich auf eine Spezialabteilung ins Krankenhaus. | Foto: Hriana/panthermedia
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Rund 85 Prozent der Insulte (Schlaganfall) sind auf Arteriosklerose und eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn zurückzuführen. Die restlichen der etwa 20.000 bis 25.000 Ereignisse pro Jahr gehen auf eine Blutung zurück, die dazu führt, dass Hirngewebe untergeht. Jeder Schlaganfall ist ein Notfall. Sobald zum Beispiel eine halbseitige Lähmung, Sprach-, Seh- oder/und Sensibilitäts-Störung plötzlich auftritt, müssen sofort Rettung und Notarzt verständigt werden.

Erstmaßnahmen im Spital

„Je besser und schneller die Notfallkette funktioniert und der Patient in eine Spezialabteilung, genannt Stroke Unit, in ein Spital kommt, desto größer sind die Chancen, dass er den Schlaganfall ohne oder mit nur geringen bleibende Schäden übersteht. Innerhalb von viereinhalb Stunden versucht man mit einem Medikament, das intravenös gegeben wird, das Gerinnsel aufzulösen. Diese Therapie nennt man Lyse“, sagt Primar Tim von Oertzen, Leiter der Klinik Neurologie 1 im Neuromed Campus. Bei ausgeprägter Halbseitenlähmung und wenn ein großes Hirngefäß verstopft ist, kann man auch interventionell eine Thrombektomie durchführen. „Dabei wird mit einem Katheter das Gerinnsel abgesaugt, was die Chance erhöht, das Gefäß zu eröffnen“, erklärt der Neurologieprimar.

Therapie und Rehabilitation

Auf der Stroke Unit wird sofort mit der Therapie der Begleiterkrankungen und einer Frührehabilitation begonnen. „Als Risikofaktoren für die Arteriosklerose gelten Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, Rauchen, Alkohol, Diabetes, chronischer Stress und mangelnde Bewegung. Auch das Vorhofflimmern erhöht das Risiko für einen Schlaganfall um ein Fünf- bis 18-Faches“, sagt Oberarzt Milan Vosko von der Klinik Neurologie 2 der Kepler Universitätsklinik. Je nach Ursache und Risikofaktoren können mittels Lipid- und Blutdrucksenkern, Medikamenten zur Blutverdünnung, durch regelmäßige Bewegung und Kost-Umstellung meist weitere Schlaganfälle verhindert werden.

„Um das Bewusstsein bei der Bevölkerung und die Qualität der Rettungskette zu verbessern, läuft seit 2012 ein Kooperationsprojekt von OÖGKK und Land OÖ unter dem Namen ‚Integrierte Versorgung Schlaganfall‘, sagt Andreas Eckschlager vom Schlaganfallmanagement der OÖGKK.

Wer einen Schlaganfall erleidet, muss so schnell wie möglich auf eine Spezialabteilung ins Krankenhaus. | Foto: Hriana/panthermedia
Am Podium (v. l.): Milan Vosko, Moderatorin Christine Radmayr, Tim von Oertzen und Andreas Eckschlager. | Foto: Mini Med
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