Gefahr im Sommer: "Kinder ertrinken lautlos"

Kinder sollten im Wasser nicht unbeaufsichtigt bleiben. Auch die Wahl der richtigen Schwimmhilfe ist entscheidend. | Foto: sterneleben/Fotolia
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In Filmen schreien Kinder meist laut auf, wenn sie ins Wasser fallen. In der Realität sieht es jedoch ganz anders aus. Eher selten kommt es zu heftigem Armrudern oder auffallendem Spritzen im Wasser. "Kinder erleiden nach einem Sturz ins Wasser häufig eine Schockreaktion. Dies führt dazu, dass sie völlig bewegungslos und starr reagieren und daher lautlos und schnell versinken", erklärt Robert Pehn, Leiter der Unfallchirurgie und Sporttraumatologie am Landeskrankenhaus Kirchdorf. Stimmritze und Rachen schließen sich, die Atmung wird blockiert. Das Kind ertrinkt, ohne einen Tropfen Wasser in der Luftröhre oder Lunge.

Wenige Zentimeter reichen aus

Viele Eltern unterschätzen die Gefahr, die vom kühlen Nass ausgeht. Schon ein kleines Planschbecken oder Biotop, wie sie häufig in Gärten aufgestellt werden, reicht aus. Da Kleinkinder, anders als Erwachsene oder größere Kinder, einen überproportional großen Kopf im Vergleich zu ihrer Körpergröße aufweisen, sind schon wenige Zentimeter Wasserhöhe eine potenzielle Gefahrenquelle. Stürzt das Kind oder verliert es das Gleichgewicht, fällt es häufig kopfüber ins Wasser. Eltern oder Aufsichtspersonen müssen sich laut Pehn bewusst machen, dass schon ein kurzer unachtsamer Moment weitreichende Folgen nach sich ziehen kann.

Sicherheit bei Schwimmhilfen

Auch in puncto Schwimmhilfen gilt besondere Sorgfalt. Wer diese vor dem ersten Freibadbesuch aus dem Keller holt, sollte sie vor vor dem ersten Gebrauch unbedingt sorgfältig überprüfen. Verblasstes, brüchiges Material weist auf Mängel hin und sollte daher besser ausgetauscht werden. Anstatt auf flippiges Aussehen oder lustige Motive sollte bei der Auswahl die Sicherheit im Vordergrund stehen. Eine Normprüfung ist elementar. Mehrere Luftkammern bieten zudem erhöhten Schutz. Überdimensionierte, mit viel Schnickschnack ausgestattete Schwimmhilfe oder solche, die aussehen wie Spielzeug, sind nicht zu empfehlen. "Eine Schwimmhilfe allein ist kein ausreichender Schutz vor dem Ertrinken. Kinder sollten im Wasser stets lückenlos beaufsichtigt werden", rät Pehn.

Kinder sollten im Wasser nicht unbeaufsichtigt bleiben. Auch die Wahl der richtigen Schwimmhilfe ist entscheidend. | Foto: sterneleben/Fotolia
Robert Pehn ist Leiter der Unfallchirurgie und Sporttraumatologie am LKH Kirchdorf. | Foto: gespag
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