Arbeiterkammer OÖ: Nachhilfe teils große finanzielle Belastung für Eltern
Eine Studie des Wiener Instituts für empirische Sozialforschung (IFES) im Auftrag der Arbeiterkammer OÖ besagt: Oberösterreicher gaben im vergangenen Schuljahr 13,5 Millionen Euro für Nachhilfeunterricht aus.
OÖ. In jedem vierten oberösterreichische Haushalt mit Kindern wird Nachhilfeunterricht benötigt. Bei knapp der Hälfte der betroffenen Kinder steht die Wiederholung einer Schulstufe auf dem Spiel. Die Problematik führt aber weiter: So sind gute Noten die Vorraussetzung für gute Lehrplätze oder die Aufnahme an weiterführenden Schulen, die finanzielle Lage der Eltern demnach entscheidend für den Werdegang der Kinder. Fünf Prozent der Eltern, deren Kinder Unterstützung in Form von Nachhilfe benötigen würden, können sich dies laut der aktuellen Studie nicht leisten.
AK-Kalliauer für Ganztagsschule
„Alle müssen es schaffen, auch ohne Nachhilfe“, kritisiert Arbeiterkammerpräsident Johann Kalliauer das österreichische Schulsystem und tritt für die Ganztagsschule ein. Ein verschränkter Unterricht und individualisierte Förderangebote würden die Situation verbessern und zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen. Die AK sieht in dieser Hinsicht auch dringenden Handlungsbedarf in der Ausbildung der Lehrkräfte. Außerdem würde zusätzliches Unterstützungspersonal notwendig sein, um den Lehrern mehr Zeit und Energie für ihre Kernaufgaben zu lassen.
Für die kommende Nachprüfungssaison werden die Eltern wohl noch einiges bezahlen müssen. Zumindest gut angelegt ist das Geld: Drei Viertel der Nachhilfe-Schüler erreichen ihr Ziel danach auch.
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