Leserbrief eines Berufsjägers
"Silvesterfeuerwerk am Gipfel des Karecks!?!"

- (Symbolfoto) Leserbrief, Leserpost.
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MeinBezirk Lungau erreichte ein Leserbrief eines Berufsjägers. "Nicht nur eine Zitrone, sondern einen ganzen Sack voll möchte ich (...) jenen Personen überreichen, die zu Silvester um Mitternacht auf dem Gipfel des Karecks Feuerwerkskörper abgeschossen haben", lautet ein Satz darin. Mehr erfährst du im Beitrag unten.
RENNWEG, ST. MICHAEL. Markus Gautsch, Berufsjäger in Rennweg am Katschberg, hat MeinBezirk Lungau folgenden Leserbrief zukommen lassen:
"Feuerwerke sind ein fixer Bestandteil zum Jahreswechsel. So schön sie für das Auge des Betrachters sind, so bedeuten sie für unsere Haustiere aber vor allem eines, Angst und Stress. Auch Wildtiere leiden unter Böllern und Raketen und suchen in dieser Nacht Schutz in dichten Wäldern. Besonders problematisch wird die Situation für Wildtiere, die oberhalb der Baumgrenze leben. Die Felswände des Karecks fallen auf der Kärntner Seite viele hundert Höhenmeter steil und fast senkrecht ab. Schwer zugänglich sind diese schroffen Flanken in unserer stark übernutzten Zeit zu einem wichtigen Rückzugsgebiet für das Gamswild geworden. Südseitig exponiert sind die steilen Lehnen und Rinnen in diesem Gebiet auch im Winter meist schneefrei und werden gern von dieser Wildart aufgesucht. Ein wichtiger Winterlebensraum, der vor allem in der kalten Jahreszeit das Überleben und den Fortbestand unseres Gamswildes garantiert. Jeder normale Mensch kann sich nun ausmalen, was passiert, wenn in unmittelbarer Nähe dieser Hochgebirgswildart Raketen gezündet werden und die erschreckten Tiere in stockdunkler Nacht durch die fast senkrechten Felswände nach unten getrieben werden. Schon der normale Hausverstand sagt einem, dass dieses rücksichtslose Vorgehen in einer Katastrophe enden kann. Wo bleibt bei diesen Menschen die Vernunft und das Verständnis für Natur und Wildlebensraum.
Nicht nur eine Zitrone, sondern einen ganzen Sack voll möchte ich deshalb jenen Personen überreichen, die zu Silvester um Mitternacht auf dem Gipfel des Karecks Feuerwerkskörper abgeschossen haben. Es wäre wünschenswert, wenn diese Zeilen den richtigen Weg finden und die betreffenden Personen das Jahr 2025 mit einem guten Neujahrsvorsatz beginnen: mehr Rücksicht auf Wildtiere und deshalb keine Feuerwerke auf unseren Berggipfeln."
Leserbrief von Markus Gautsch, Berufsjäger in Rennweg
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