Des Lungaus Originale

Karl "Charly" Maier ein Mann voller Widersprüche

Ein wilder Hund, der laufend Schmähs macht. Ein schwieriger Mensch, von dem man alles haben kann. Explosiv und eiskalt… So beschreibt sich Metzgermeister und Alt-Kommissär Karl Maier selbst. Ein Mann voller Widersprüche - wie geht das? "Nur so, geht das“, sagt er.

TAMSWEG. Der gebürtige Oberösterreicher Karl Maier war leidenschaftlicher Metzger. "Früher waren die Metzger die Herren der Erde. Sie hatten das beste Fleisch und die besten Frauen...", erzählt er grinsend. Und dann folgt ein Wortwitz, der für eine Wiedergabe in der Zeitung eher nicht so geeignet ist. So kennen ihn viele, den "Charly" Maier - immer mit einem Spruch auf den Lippen! Spricht man ein bisschen länger mit ihm, merkt man, so ungestüm wie er auftritt, so überlegt scheint er auch zu sein.

"Ich ecke überall an"

„Ich bin kein Diplomat. Ich mache nur was mich freut und rede, wie mir der Schnabel gewachsen ist,“ erzählt Karl. Das Schmähführen scheint ihm dabei öfter vor ernsthaften Problemen bewahrt zu haben:

"Späße und Witze haben mir immer geholfen."

Oft passierte aber auch das Gegenteil: "Häufig gab es einen großen Zirkus. In der Schule Ohrfeigen, im Bundesheer Strafen für alle, Polizeikontrollen mit drei Streifenwagen...“ Angst vor Konsequenzen hätte er aber nie gehabt, meint er. „Die Gaudi war jede Strafe wert. Ich habe schon immer Spaß gemacht. Das hält mich jung!“ Darum freut es ihn auch besonders, wenn er in der Vereinigtenwoche nachgespottet wird: "Gaudi hält gesund! Außerdem heißt es, ich bleibe in Erinnerung. Das gefällt mir!“

Provozierende Bewunderung

Die lustigsten und besten Erlebnisse hatte er mit der Polizei, erzählt er weiter. „Polizist war immer mein Traumberuf. Ich bewundere sie. Es ist der zweitschwerste Beruf, den es gibt und wir brauchen sie." Nachdem sein Vater aber Metzger war und er der Erstgeborene, stand ein anderer Beruf nie zur Debatte. Und dann erzählt er noch schnell von einer seiner weiteren Persönlichkeitseigenschaften und schließt lachend mit den Worten: „Deswegen wäre ich für die Polizei eh völlig ungeeignet gewesen!“

„Widersprüche sind normal“

Geradeheraus, anstatt hinten herum, das ist ihm wichtig. „Kein Mensch ist nur gut oder nur schlecht. Ich bin, wer ich bin. So gebe ich mich auch.“ Das Selbstvertrauen für seine Lebensweise nehme er daher, sagt Karl Maier, dass er sich viele Ziele gesteckt und diese auch erreicht hat. Außerdem gibt er sich gerne hart. „Früher haben sich die Tamsweger Kinder nicht vorm Krampus gefürchtet. Ihnen wurde mit dem Metzger Maier gedroht! Allein schon wegen meiner lauten Stimme, hatten sie Angst vor mir!“ Besonders gefreut hat es ihn, als zu seiner Amtszeit als Kommissär, jemand folgenden Spruch an eine Zimmerwand geschrieben hatte: "Eisen ist hart. Diamant ist härter. Aber das Härteste, das es gibt, ist unser Kommissär." „Wir wurden hart erzogen. Damals war das so und ich bin, im Denken und Handeln, auch so. Aber diejenigen, die mich besser kennen, sagen: Maier, bleib so wie Du bist!“

„Im Herzen bin ich weich“

Neben all den Witzen und Erzählungen aus seinem „aufgebrausten“ Leben, hat Karl „Charly“ Maier nicht nur für die Polizei lobende Worte. Er schätzt den Berufsstand der Lehrer und Lehrerinnen. Lehrer war sein zweit liebster Traumberuf. Öfter erwähnt er einzelne Lungauer und Lungauerinnen namentlich und wie er sie für seine harte Arbeit und Erfolge schätzt. „Unser jetziger Kommissär ist der beste, den wir je hatten. Er kann jeden motivieren. Wir haben einen so starken Zulauf, wie noch nie!“ Aber am meisten stolz, sagt er, ist er auf seine beiden Kinder und auf seine Frau:

„Ich habe die beste Frau der Welt geheiratet.“

"Zufriedenheit, nicht Gold und Pracht, ist, was die Maiers glücklich macht“

So sehr wie es Karl „Charly“ Maier gefällt, sich und seinen Willen durchzusetzen, ein lauter Showman, harter Geschäftsmann zu sein, so wichtig scheint ihm aber auch Hilfsbereitschaft und damit der Grundgedanke der Vereinigten. „Auch, wenn ich immer versuche, Vorteile für mich herauszuschlagen, so konnte man sich auf mein Wort schon immer verlassen. Ich ecke überall an. Aber von mir kann man auch sehr viel haben. Wenn jemand Hilfe braucht, dann gibt es von mir nur ein: ja!“